Wohl wegen des kürzlichen Todes seiner Frau und seiner eigenen Krankheit erschoß sich der amerikanische SF-Autor Walter M. Miller im Januar 1996 im Alter von 73 Jahren.
Walter Michael Miller wurde am 23. Januar 1923 in New Smyrna Beach, Florida geboren und nach einem Ingenieurstudium zur US Air Force eingezogen. Nach dem zweiten Weltkrieg (in dem er 53 Einsätze flog) studierte er an der University of Texas.
Nach einem Autounfall begann er zu schreiben und schon bald entstand seine erste SF-Erzählung »Secret of the Death of Dome« (Amazing, 1951). Seine wichtigsten Werke sind die Erzählung »The Darfsteller« (Analog, 1955; dt. z.B. in »Bedingt menschlich«, Heyne TB 4307), die 1955 mit dem HUGO ausgezeichnet wurde, und der Roman »Lobgesang auf Leibowitz« (»A Canticle for Leibowitz«, 1960; dt. z.B. als Heyne TB 3342, oder Band 49 der »Bibliothek der Science Fiction Literatur«), der eine Zusammenfassung dreier Kurzromane darstellt, die in den Jahren 1955-57 im »Magazine of Fantasy & Science Fiction« erschienen.
Inhaltlich setzt sich dieser ebenfalls mit dem HUGO ausgezeichnete Roman mit dem Verhältnis von Wissenschaft und Religion auseinander. Nach einem Atomkrieg sind es ausgerechnet die Mönche des heiligen Leibowitz, die das Wissen der alten Zeit in die Zukunft hinüberretten und so doch im Endeffekt dafür sorgen, daß auch diese, neue Zivilisation dem Untergang entgegenstrebt.
Nach einer langen Schreibpause schloß Miller vor ein paar Jahren einen Vertrag mit Bantam für eine Fortsetzung ab. Von diesem Buch sind bereits mehrere hundert Seiten geschrieben, Miller suchte aber noch einen Co-Autor für die endgültige Fertigstellung.
Joe Haldeman schreibt in seinem Nachruf im amerikanischen SF-Magazin LOCUS: »He lived nearly three quarters of this century; he produced a novel and a few stories that secured him a place in our secluded pantheon; he survived a lot of pain and finally had had enough.«
Ich denke, daß man dem nichts hinzufügen muß.
Ein Kommentar
Kommentare sind geschlossen.