Wenn gleich drei bekannte deutsche SF-Autoren gemeinsam eine Kurzgeschichte für das Computermagazin c’t verfassen, sind die Erwartungen naturgemäß hoch. Alle drei haben in der c’t schon einzeln immer wieder SF-Texte veröffentlicht, aber das ist das erste gemeinsame Werk. Wie es scheint, sah die Zusammenarbeit so aus, daß jeder der drei einen Handlungsstrang verfasste, und da jeder Handlungsstrang in einer anderen Farbe gedruckt ist, könnte man nun auch versuchen, diese anhand der Farben zuzuordnen. So schrieb Thorsten Küper wohl den grüngesetzten Teil, von Frank Hebben stammen die braunroten Absätze und eindeutig Uwe Post zuzuordnen sind die blauen Kapitel.
Worum geht’s? In einer Überwachungsgesellschaft versucht ein Fahrradkurier, der weiß, daß sein Leben zuende geht, dem System einen Schlag zu versetzen: »Heute ist der Tag, an dem wir zurückschlagen!« Er wird einen Störsender im Sternberg, der Nervenzentrale der Stadt anbringen, der für einen kurzfristigen Ausfall aller Systeme, aller Überwachungsanlagen, aller Medien sorgen wird. Doch schon der zweite Handlungsstrang zeigt uns, daß diese Aktion scheitern könnte, denn die Sicherheitskräfte des Sternberg wissen über den geplanten Anschlag Bescheid… Der dritte Strang schließlich soll uns ein wenig vom Leben im Sternberg zeigen.
Tja, so interessant die Geschichte eigentlich ist, so leidet sie doch seltsamerweise genau darunter, daß sie uns dreigeteilt aufgetischt wird und darüberhinaus auch noch der dritte Blickwinkel eigentlich nichts zur Geschichte selbst beitragen kann. Die Pointe ist böse, ein unerwarteter Schlag ins Gesicht des Lesers und der Rebellion, und doch… hier wäre eine weniger aufgesplitterte Erzählweise wohl zu einem spannenderen Ergebnis gekommen.
Mehr Diskussionsbeiträge zu dieser Kurzgeschichte gibt es im c’t-Lesezirkel im SF-Forum: http://forum.sf-fan.de/viewtopic.php?f=28&t=5482
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