Der niederländische Fantasy-Autor W.J. Maryson starb in der Nacht auf den 10. März 2011, nachdem er zuvor mit akuten Herzproblemen in ein Krankenhaus eingeliefert wurde.
W.J. Maryson war das Pseudonym von Wim Stolk, der am 21. Dezember 1950 in De Lier, Südholland geboren wurde. Bevor er als Autor anfing, war er achtzehn Jahre in der Werbung tätig und hatte eine erfolgreiche eigene Werbeagentur aufgebaut. Während einer Krankheit schrieb er seinen ersten Roman. Über sich selbst sagte er in einem Interview: »Ich schickte ihn (….) an fünf Verleger. Zu meiner großen Überraschung wollten zwei das Buch herausbringen. Während einem Gespräch mit einem Verleger entstand das Pseudonym W.J. (von Willem Johannes) und Maryson (Sohn von Marie)«.
Der Roman erschien schließlich 1995 in Holland unter dem Titel » Meestermagier – Sperling« und 1998 bei Bastei-Lübbe als »Sperling«. Er wurde zum Auftaktroman für den fünfteiligen Zyklus » Die Legende vom Meistermagier«, der komplett bei Bastei-Lübbe erschien. Außerdem war er mit einer Kurzgeschichte in der europäischen Anthologie »Eine Trillion Euro« vertreten.
Wim Stolk war verheiratet und hinterlässt drei Kinder.
Ich lernte W.J. Maryson durch Zufall im Herbst 2001 im Rahmen des französischen SF-Festivals Utopia in Nantes als ruhigen, zurückhaltenden und sehr angenehmen Menschen kennen, der sich vor allem als Erzähler verstand, der seine Leser mit seinen Geschichten unterhalten wollte.
Quelle: Het Officiële W.J. Maryson Forum, Wikipedia
Das ist eine sehr traurige Nachricht, die ich so früh nie zu lesen erwartet hätte. Wie Florian hatte ich Wim erstmals im Rahmen des Utopiales 2001 getroffen und ihn als angenehmen, humorvollen und auch sehr intelligenten Menschen kennen gelernt. Während des Utopiales 2004 hatten wir (gemeinsam mit dem dänischen Schriftsteller Hans Henrik Løyche im Schlepptau) sogar abends nach dem Festivaltag meinen Geburtstag zusammen gefeiert – in einem bis unter die Decke mit Gästen gefüllten Szene-Lokal in Nantes. Wim war nicht nur Schriftsteller, sondern auch Musiker, der unter dem Projektnamen MARYSON veröffentlichte. Ich traf Wim, der perfekt und fließend deutsch sprach, zum letzten Mal Mitte 2005 im Hause des Lübbe-Verlages, denn wir hatten zu dieser Zeit in Stefan Bauer den selben Lektor. Wim war damals bereits seit Wochen auf einer Art „Europa-Tour“ durch alle Länder und Verlage, die seine Bücher in Übersetzung verlegten. Es war seine Art, Jahresurlaub zu zelebrieren. Schade, dass ein so resoluter und umtriebiger Mensch wie Wim so früh abtreten musste; jemand, der für seine Träume und Ideen lebte und für das Bedürfnis, persönlichen Kontakt mit allen Leuten zu halten, die zu seiner Autorenwelt gehörten, auch gerne wochenlang durch Europa reiste. Was mir persönlich als Erinnerung bleibt, ist (neben Utopiales-Fotos, auf denen wir eigentlich nur Grimassen schneiden) eine seiner CDs mit Widmung, die er mir im November 2004 als (Not)Geburtstagspresent überreicht hatte, und deren Titel für ihn Programm war: On Goes The Quest.
Ich bin erschüttert. Auch ich hatte Wim mehrmals in Nantes und auch einmal in Kopenhagen getroffen.
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Er war einer der humorvollsten Menschen, die ich kannte. Es wirkt nicht fair, dass er schon mit 61 gehen musste. Er wird mir fehlen.