»Hellboy« (2004)

Während des Wahnsinns des Zweiten Weltkriegs wird Hellboy (Ron Perlman) aus den Flammen der Hölle in die Welt der Menschen geschleudert, als der größenwahnsinnige Magier Grigori Rasputin (Karel Roden) mit seinen okkulten Beschwörungen versucht, die Hölle auf Erden zu entfesseln. Doch anstatt zum Boten der Apokalypse zu werden, wird Hellboy von den alliierten Kräften gerettet. Der Okkultismus-Spezialist Professor »Broom« Buttenholm (John Hurt) nimmt die kleine Ausgeburt des Teufels unter seine Fittiche und zieht ihn im Schutz des von ihm gegründeten »Bureau of Paranormal Research and Defense« auf. Jahre später ist der mittlerweile zu stattlicher Größe herangewachsene und praktisch unzerstörbare Hellboy an der Seite des Fischmannes Abe Sapien (Doug Jones) und der pyrokinetisch veranlagten Liz Sherman (Selma Blair) zum eifrigsten Bekämpfer aller übernatürlichen Kräfte geworden, die sich die Erde zum Untertan machen wollten. Hellboy und sein Ziehvater Broom ahnen nicht, dass Rasputin seine dunklen Pläne von einst noch nicht aufgegeben hat. Er ist zurückgekehrt, um endlich Armageddon herbeizuführen. Seine wichtigste Schachfigur im diabolischen Spiel? Hellboy…

Hellboy
Hellboy, gespielt von Ron Perlman



Die Produktionsgeschichte

Vor einem Jahrzehnt beschloß der talentierte und ausgesprochen erfahrene Comicbuch-Künstler Mike Mignola, sich auf ein kreatives Glücksspiel einzulassen und seinen eigenen Impulsen als Geschichtenerzähler zu folgen. »Ich habe es immer genossen, Folklore, Legenden, Geistergeschichten zu lesen – ebenso wie Monster-Comics und okkulte Detektiv-Geschichten«, erklärt Mignola. »Also dachte ich mir: Warum sollte ich nicht von einem Monster erzählen, das auf der Seite der Guten gegen andere böse Monster kämpft?«

»Mit HELLBOY erfüllte ich mir den lebenslangen Wunsch, nichts anderes zu machen, als Monster zu zeichnen«, fährt Mignola fort. »Zehn Jahre später kann ich mir immer noch nichts Besseres vorstellen.«

HELLBOY ist anders als andere Comicbuch-Helden. Mignola gestaltete ihn als »ganz normalen Arbeiterklassetyp«, wie er selbst sagt: »Er ist nicht nur unzerstörbar, sondern auch unschuldig und schüchtern. Den Job als Monsterjäger bekam er eher zufällig.«

Die erste Miniserie von Mignola hörte auf den Titel »Hellboy – Seed of Destruction«, in dem es nach eigenen Aussagen »um Hellboys Heranwachsen geht, um den Moment, in dem er eine Entscheidung treffen muß, welche Art Mann er sein will«. Der Handlungsbogen beginnt mit Hellboys erstem Erscheinen auf der Erde und folgt ihm auf mehreren Abenteuern, bis es schließlich zur großen Konfrontation mit dem durchtriebenen Rasputin kommt, der Hellboy unbedingt benötigt, um die zerstörerischen Kräfte der Schattenwelt für seine Zwecke auf der Erde entfesseln zu können.

Diese erste Serie war es, die die Aufmerksamkeit und Bewunderung des in Mexiko geborenen Filmemachers Guillermo del Toro erregte, Schöpfer solch ungewöhnlicher Filme wie Blade II (Blade II, 2002), The Devil’s Backbone (The Devil’s Backbone, 2000) und Cronos (Cronos, 1993), der beim Filmfestival von Cannes den Kritikerpreis gewann und mit neun mexikanischen Filmpreisen ausgezeichnet wurde.

Vor einigen Jahren erfuhr del Toro von den Plänen, einen Film nach dem Vorbild von HELLBOY zu machen. Ihm war sofort klar, dass es dafür nur einen richtigen Regisseur gab: ihn selbst. »Ich war richtiggehend süchtig nach dem Comic. Als ich also hörte, daß man einen Film daraus machen wollte, kämpfte ich hart darum, in einen Raum mit den Rechteinhabern zu kommen und mir Gehör zu verschaffen, warum ich der richtige Mann für diesen Film bin«, erklärt er.

Schon bei seinen ersten Gesprächen mit den Produzenten Lawrence Gordon und Lloyd Levin wurde del Toros große Leidenschaft für das Material deutlich. »Wir respektierten nicht nur das Talent, das er in seinen bisherigen Filmarbeiten unter Beweis gestellt hatte«, sagt Gordon. »Wir waren vor allem begeistert von seinem Verständnis für die Comic-Vorlage und seinem Enthusiasmus. Es war, als wäre er mit dabei gewesen, an der Seite von Mike, jeden Tag, seitdem der den Comic aus der Taufe gehoben hatte.«

In der Figur des Hellboy erkannte del Toro einen einzigartigen Superhelden, »der eigentlich ein liebenswerter Underdog ist«, wie der Regisseur befindet: »Er ist mit enormer Kraft und als Unsterblicher zur Welt gekommen, aber im Grunde will er in seinem Leben nichts lieber machen, als sich mit einem Sixpack Bier auf der Couch zu entspannen und mit seiner Freundin Football im Fernsehen anzusehen – wie ein ganz normaler Kerl.«

Mignola und del Toro kamen sofort blendend miteinander aus, als sie sich das erste Mal trafen. »Mir war sofort klar, dass Guillermo der Einzige wäre, der diesen Film machen konnte«, sagt Mignola. »Er bringt seine eigene Persönlichkeit ein. Er gehört zu dieser jüngeren Generation von Filmemachern, die Comics lieben und sie als rechtmäßiges Filmgenre anerkennen.«

Quelle: Columbia Tristar