Am 21. September 1998 erscheint mit dem PERRY RHODAN Heftroman 1935 zum ersten Mal in der Geschichte der Heftserie ein Roman eines Gastautors. Andreas Eschbach, der hier seine symbolische Verneigung vor der »größten Weltraumserie« macht, hat in den letzten drei Jahren mit seinen drei Romanen »Die Haarteppichknüpfer«, »Solarstation« und »Jesus Video« bewiesen, daß die deutsche Science Fiction durchaus nicht hinter den Produkten des englischsprachigen Raums zurückstehen muß.
In »Gesang der Stille« schildert Andreas Eschbach einen klassischen 2-Mann-Einsatz. Nur mit dem Einsatz einfacher Mittel sollen Reginald Bull und der Kybernetiker Skill Morgenstern eine Station der Korrago (fremdartige Androiden, die für den »Bösen« arbeiten) auf einem unerforschten Planeten untersuchen. Keine einfache Aufgabe, aber Reginald Bull als Unsterblicher mit seinem ungeheuren Erfahrungsschatz und Skill Morgenstern als Spezialist des TLD (Terranischer Liga Dienst – eine Art Geheimdienst) sind auch keine »normalen« Menschen. Zuerst verläuft alles ziemlich planmäßig, aber das Ende kommt dann doch unerwartet in seiner Heftigkeit…
Bei der Lektüre dieses Romans fühlte ich mich an die Tage zurückerinnert, als ich mit fiebernder Neugier einen PR-Roman nach dem anderen »verschlang« (ich habe vor ca. 7 Jahren die Lektüre der Serie eingestellt). Andreas gelingt es, genauso wie früher u.a. William Voltz, einerseits sehr gut die Bedürfnisse und Emotionen seiner Hauptpersonen herauszuarbeiten, andererseits aber auch einen spannenden Roman zu schreiben. William Voltz bediente sich in seinen Romanen oft der Figur Alaska Saedelaeres um eine neue, persönliche Sichtweise einzubringen; Andreas haucht dafür Bully wieder Leben ein (der sogar indirekt ein wenig Kritk an Perry üben darf…).
Nach einem ruhigen Anfang beginnt sich die Situation allmählich zuzuspitzen, das Ende des Romans ist dann aber ein lauter Paukenschklag, eine Erinnerung daran, daß das Leben nicht immer fair ist. Ich bin schon sehr gespannt, wie der Roman (und besonders das Ende) von den »normalen« PR-Lesern angenommen wird. Ich könnte mir zumindest vorstellen, daß die Leser nach mehr fragen werden…
Vielen Dank an die PR-Redaktion für die vorzeitige Zusendung des Heftes!