Schwarten Verlag
ISBN 3-929303-15-9
Umschlaggrafik von ?
Juni 2000, 24.50 DM, 264 Seiten
Cosmo Pollite ist ein halbseidener und erfolgloser Philosoph, der immer wieder darunter zu leiden hat, daß er einen viel bekannteren und erfolgreicheren Namensvetter hat, der ebenfalls in Sachen Philosophie tätig ist. Darum läßt sich Cosmo auch nicht lange bitten, als ihn sein Freund, Waffennarr und Muskelprotz Mark zu einem kleinen Abenteuer einlädt, das verspricht alle Beteiligten »reich und berühmt« zu machen. Die Professorin Natascha Tzara, die auch als Fotomodell arbeiten könnte, sich aber statt dessen der Archäologie verschrieben hat, ist nämlich auf der Suche nach dem legendären »Ring der Haluten«, der unbeschreiblich wertvoll sein soll. Doch auch ein paar galaktische Superbösewichter haben sich bereits aufgemacht, um sich diesen mysteriösen Schatz selbst zu holen. Es ist also alles für ein gefährliches Abenteuer in den Weiten des Weltalls vorbereitet…
Andreas Winterer scheint sich bereits durch eine Unmenge SF-Bücher und SF-Filme zweifelhafter Qualität gewühlt zu haben. Ohne Folgen kann dies natürlich nicht bleiben. Aber anstatt sich sein Gehirn umnebeln zu lassen und sich eine hautenge bunte Uniform überzustreifen um fortan als Captn. Winterer durch die Lande zu ziehen, hat er sich einen mehr oder weniger klaren Kopf bewahrt. Diese Unmenge an Trash hat ihn nicht fertig weichgekocht – aber zynischer und treffsicherer in seiner Satire gemacht.
»Cosmo Pollite« gelingt das, was viele bereits ziemlich erfolglos versucht haben – Satire und SF zu einer wirklich lustigen, humorvollen Mischung zu verarbeiten. Dabei liegt die »Witz-pro-Seite« Rate erheblich höher als bei anderen Produkten, die bereits von mir getestet wurden. Und auch die Treffsicherheit der Humorattacken ist um vieles höher als bei der Konkurrenz.
Cosmo Pollite steht in der spannenden Handlung vor immer wieder neuen Problemen und Herausforderungen. Er soll z.B. einen Planeten von bösen Unterdrückern befreien, und muß an Bord eines lange verlassenen Superraumschiffes überleben, in dem die Hot-Dog-Automaten zwar immer noch perfekt funktionieren, dessen Trickwasservorräte aber anscheinend schon bei der Konstruktion einfach vergessen wurden…
Jetzt mal im Ernst: Cosmo Pollite ist eine wirklich lustige Lektüre, die durch die optional beim Autor noch erhältliche Musik zum Buch noch abgerundet werden kann. Diese Weltraumsatire – die noch dazu (man möchte es kaum glauben!) aus Deutschland kommt – sollte man wirklich nicht verpassen. Denn wer wollte nicht schon immer mal erfahren, warum die Anzahl der Knöpfe bei elektrischen Geräten immer mehr zunimmt…?
Anmerkung: In »Visionen 2: Die Legende von Eden« erschien im Herbst 2005 eine neue Kurzgeschichte von Andreas Winterer mit seinem Helden »Cosmo Pollite«!