Wie erst Ende November 2008 bekannt wurde, verstarb vor kurzem das Schriftsteller-Ehepaar Braun in Schwerin. Johanna Braun starb am 24. Oktober 2008, Günter am 10. November 2008.
Johanna (geb. 1929 in Magdeburg) und Günter Braun (geb. 1928 in Wismar) veröffentlichten seit 1955 unter gemeinsamem Namen Kurzgeschichten und Bücher. Sie gehörten zu den prominentesten Autoren der Phantastik und Science Fiction in der DDR. Viele ihrer Werke, zunächst historische Romane, Krimis und Jugendbücher, durften jedoch auf Grund der strengen Zensur, die jede Systemkritik zu unterbinden suchte, nicht erscheinen.
Daher wandten sich Johanna und Günter Braun Anfang der 70er Jahre dem Genre der utopischen Geschichten zu, entwickelten auf diesem Weg ihre eigene literarische Methode, um mit der bedrückenden Wirklichkeit fertig zu werden.
Sie erzählen phantastisch-parabelhafte Geschichten von totalitären Herrschern, übergeschnappten Bürokraten, rücksichtslosen Umweltsündern, Rüstungsfanatikern und ideologisch verbohrten Gleichschaltern.
Zu ihren wichtigsten Büchern gehören »Der Irrtum des Großen Zauberers« (1972), »Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI« (1974), »Conviva Ludibundus« (1978), »Der Utofant« (1981) und die Pantamann-Trilogie (1988-1991). Im Jahr 1998 schließlich erschien im Insel-Verlag die letzte Kollektion Braun’scher Geschichten, »Herr A. Morph«.
Zuletzt waren sie im Dezember 2007 im SF-Fanzine EXODUS mit einer Kurzgeschichte vertreten (»Das Mädchen von der Mondstraße«).
Quelle: René Moreau
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