Filmkritik: »Jumper« (2008)

Es ist mal wieder eine Geschichte, die genau auf das Klischee des männlichen, etwas schüchternen, unbeholfenen SF-Fans zugeschnitten ist. David Rice ist ein unscheinbarer Junge, der es endlich wagt seinen heimlichen Schwarm anzusprechen, und schon Sekunden später steckt er in großen Schwierigkeiten. Und wie im Trailer zu sehen ist, entdeckt David als er in Todesgefahr gerät, daß er eine besondere Fähigkeit besitzt: er ist ein Teleporter, ein Jumper, und kann sich an jeden Ort auf der Welt teleportieren. Allerdings nur, wenn er schon einmal an diesem Ort war.

 

Jumper

David Rice ist allerdings kein Typ wie Peter Parker. Ihm geht es nicht darum, anderen zu helfen, sondern er will zuerst einmal etwas für sich selbst tun. Also flüchtet er vor seinem streitsüchtigen Vater, besorgt sich jede Menge Geld und ein neues Leben in New York. Doch ganz unbemerkt bleibt seine Karriere als Bankräuber nicht, denn als David eines Abends von einem kleinen Trip nach London zurückkehrt, steht plötzlich ein Unbekannter in seinem Loft. Mit dem Erscheinen von Roland (Samuel L. Jackson) endet Davids bequemes Leben… und er wird in den Krieg zwischen den sogenannten Paladinen und den Jumpern hineingezogen. Zum Glück findet er einen Verbündeten (Jamie Bell), der ihm hilft zu überleben.

Lange Zeit galt für das Kino das Dogma, daß man einen Teleporter nicht glaubhaft im Kino darstellen kann – oder es sehr unspektakulär wirken würde, da einfach jemand von einer Sekunde zur anderen im Bild auftauchen würde. »X-Men 2« hat dieses Dogma widerlegt, denn hier konnte das Publikum mit Nightcrawler einen Teleporter erleben, der Dank viel Tricktechnik mit einem Knall und einer Rauchwolke wirklich von einem Ort zum anderen »sprang«. In »Jumper« hat man diese Idee nun erweitert und die Filmumsetzung perfektioniert: hier rummst und kracht es ordentlich bei manchem Sprung. Der Film lebt von den Spezialeffekten und der rasanten Inszenierung der Kampfszenen zwischen den Paladinen und Jumpern, nicht von der eigentlichen Handlung. Denn die ist wenig spektakulär ausgefallen und bietet nur wenige Überraschungen. Der Film steuert letztlich geradlinig auf eine Fortsetzung zu, die dann aber inhaltlich wirklich mehr bieten sollte – der Auftakt ist gemacht!

JUMPER (2008)
Deutschlandstart: 27. März 2008

 

Regie: DOUG LIMAN
Drehbuch: DAVID S.GOYER, JIM UHLS & SIMON KINBERG
Produktion: SIMON KINBERG, ARNON MILCHAN, LUCAS FOSTER & JAY SANDERS
Ausführende Produzenten: STACY MAES, KIM WINTHER, VINCE GERARDIS & RALPH M. VICINANZA
Kamera: BARRY PETERSON
Szenenbild: OLIVER SCHOLL
Schnitt: DON ZIMMERMANN, DEAN ZIMMERMANN & SAAR KLEIN
Spezialeffekte: JOEL HYNEK
Musik: JOHN POWELL
Kostümbild: MAGALI GUIDASCI

BESETZUNG
David (HAYDEN CHRISTENSEN), Griffin (JAMIE BELL), Millie (RACHEL BILSON), Roland (SAMUEL L.JACKSON), Mary (DIANE LANE), William (MICHAEL ROOKER), Die junge Millie (ANNASOPHIA ROBB), Der junge David (MAX THIERIOT)