Comic-Klassiker: »Die Fantastischen Vier«

Mit den »Fantastischen Vier«, deren erstes Abenteuer im November 1961 erschien, begann die große Superhelden-Ära bei Marvel Comics. Da die »Justice League of America« von DC bewies, daß Superhelden-Teams bei den Lesern gefragt waren, erfanden Stan Lee und Jack Kirby kurzerhand die »Fantastischen Vier«.
marvel_classMarvel Klassik 11, (c) Marvel

MARVEL KLASSIK 11:
Die Fantastischen Vier 3
Erschienen: Dezember 2000
Preis: 59.90 DM
Verlag: Marvel Deutschland
Reed Richards, Sue Storm, Johnny Storm und Ben Grimm waren beim Flug mit einer Versuchsrakete von der kosmischen Strahlung verändert worden. Reed Richards Körper wurde dehnbar wie Gummi, Sue erhielt die Fähigkeit sich unsichtbar zu machen, Johnny wurde zur menschlichen „Fackel“ und Ben Grimm verwandelte sich in das „Ding“. Der überwältigende Erfolg der „Fantastischen Vier“ bei den Lesern brachte ihnen schnell den Untertitel „The World’s Greatest Comic-Magazine“ ein und Stan Lee und Jack Kirby erhielten den Auftrag neue Superhelden zu erfinden… das Marvel-Universum war geboren!

Im vorliegenden 11. Band der Marvel-Klassik-Reihe sind die »Fantastic Four«-Hefte 21-30 vom Dezember 1963 bis September 1964 zu finden. Und das in einer Qualität, wie es sie damals bei den Heftausgaben nicht zu sehen gab. Bei dem damals verwendeten Pulp-Papier schimmerten nämlich die starken Farben oft durch und das Papier selbst war auch nicht weiß, sondern wegen seines hohen Holzgehaltes eher von grau-brauner Färbung.

Obwohl die Geschichten zwangsläufig noch nicht die Komplexität der heutigen Comics aufweisen, macht es auch heute noch großen Spaß die alten »Fantastischen Vier«-Abenteuer zu lesen. Die Fantastischen Vier durchkreuzen u.a. die finsteren Pläne von Doktor Doom (»The Master Plan of Doctor Doom«), kämpfen mit Nick Fury gegen den »Hate-Monger«, und treffen wieder auf den Sub-Mariner. Ein gewissen Reiz haben die Hefte auch deshalb immer noch, weil sie unsere Helden durchaus menschlich schildern. Dazu trägt auch die Tatsache bei, daß sie keine Zweiidentität haben und öffentlich als »Superhelden-Familie« leben. Und da kann es schon mal passieren, daß sich die Nachbarn beschweren, weil das Ding an seinem Punching-Ball übt und das ganze Gebäude deshalb wackelt oder, daß Sue Storm vor Journalisten für Fotos posiert.

Ein Highlight dieses Bandes ist sicher der mörderische Kampf zwischen dem Ding und dem Hulk. In diesem zweiteiligem Abenteuer ist der Hulk eigentlich auf der Suche nach den Rächern, von denen er sich verraten fühlt. Ben Grimm und der Hulk prügeln sich durch New York und auch die Rächer haben hier einen kurzen Gastauftritt. Und wer beim „Kampf mit… den X-Men“ die Oberhand gewinnt, wird hier nicht verraten.

Das Ding vs. Hulk, (c) Marvel
Das Ding und der Hulk prügeln sich…!
© Marvel

Fazit: Die derzeit aktuellen Hefte der »Fantastischen Vier« zeigen zwar deutlich »erwachsenere« Charaktere, aber den Reiz und das Flair der ersten Hefte erreichen sie bei weitem nicht (was vor allem an den aktuell müden Geschichten liegt). Echte Fans sollten sich diesen dritten Fantastic-Four-Klassik-Band also nicht entgehen lassen.

© Florian Breitsameter (Text), Marvel Deutschland (Bildmaterial)