Filmkritik: »Highlander: Endgame« (2001)

Eigentlich dachte ich bisher immer, daß »Highlander 2 – Die Rückkehr« der schlechteste Film war, den ich bisher im Kino gesehen hatte. Nach »Highlander: Endgame« bin ich mir da allerdings nicht mehr so sicher… Deutschlandstart: 8. Februar 2001.


Duncan MacLeod, (c) Highlight Films

Adrian Paul als Duncan MacLeod
»Es kann nur einen geben!« – Kann man diesen Untertitel eigentlich falsch verstehen? In Hollywood anscheinend schon, denn obwohl der »Highlander«-Kinofilm (1986, Regie: Russel Mulcahy) ein endgültiges Ende hatte (alle Unsterblichen außer Connor MacLeod tot, alle anderen glücklich), folgte fünf Jahre später »Highlander 2« (1991).

Muß man über diesen Kinoflop viele Worte verlieren? Ich denke nicht. Die Zukunftsstory, die die Unsterblichen zu Außerirdischen machte und als Gegner ein böses Ozonloch präsentierte, war unendlich dusslig – aber die weitere »Highlander«-Vermarktung konnte sie nicht stoppen. Denn 1993 gab es wieder einen Highlander, allerdings diesmal im Fernsehen. Duncan MacLeod hieß der neue Unsterbliche aus Schottland (dort scheint es davon nur so zu wimmeln…) und Schauspieler Adrian Paul errang tatsächlich die Zuschauergunst und in den 6 Staffeln schlug er auch so manchen Kopf ab. Aber auch im Kino gings weiter. 1994 kam »Highlander 3: Die Legende« auf die Leinwand. Viel Beachtung fand er allerdings nicht, weder im positiven noch im negativen Sinne.

Und jetzt? Jetzt steht uns »Highlander: Endgame« bevor.

Duncan und Connor MacLeod stehen einem neuen Gegner gegenüber (der scheinbar aus dem Nichts auftaucht, aber angeblich schon seit 400 Jahren Unsterbliche mordet…), der – wie einfallsreich! – ebenfalls aus dem selben schottischen Dorf wie die beiden stammt. Jacob Kell (Bruce Payne) ist machtvoll (das glauben wir mal so, denn zu sehen kriegen wir das nicht) denn er hat die »Kraft der 600 Köpfe«, die er schon abgetrennt hat. Für’s Grobe ist jedoch seine Truppe aus Unsterblichen-Deppen und Recken zuständig, die wie eine peinliche Rockergang auftreten und wohl düster wirken wollen.

Christopher Lambert als Connor MacLeod, (c) Highlight Films
Christopher Lambert als Connor MacLeod

 

Nun, die Geschichte ist dünn und eigentlich auch schnell erzählt, und deshalb füllt man ca. 50% der 90 Filmminuten mit meist wenig sinnvollen Rückblicken auf die Vergangenheit unserer unsterblichen Helden. Peinlicherweise hat aber Christopher Lambert längst angegraute Haare und wirkt neben Adrian Paul eher wie sein Vater – aber nicht wie der Original-Highlander. Passend dazu sind auch seine Texte meist nur seniles, esoterisches Gebrabbel.

Wumm

Ach ja, »Highlander: Endgame« hatte ein Budget von gerade mal 15 Millionen US-Dollar und konnte in den USA nicht einmal diesen Betrag wieder einspielen. Und das liegt nicht nur an der lausigen Handlung und den langweiligen Dialogen, sondern auch am planlosen Schnitt. Im Trailer zum Film finden sich einige Szenen, die man dann im fertigen Film vergeblich sucht. So sieht man dort, wie Kell mit einem Schwerthieb zweigeteilt wird und dann aus den beiden Hälften jeweils ganze Körper werden – im Kino gibt’s das alles nicht zu sehen.

 

Im Film nicht zu sehen...
Da bleibt Connor die Spucke weg…

Der Zuschauer kriegt’s aber nicht zu sehen, denn das ist eine der Szenen, die nur im Trailer zu sind.

Fazit: Vergesst »Highlander: Endgame« und holt euch lieber aus der Videothek den Original-Highlander von 1986. Der hat Flair, tolle Musik (Queen), macht Spaß und hat mit Kurgan auch noch einen richtigen Bösewicht!

 

HIGHLANDER: ENDGAME (2000)
Regie: Douglas Aarniokoski
Drehbuch: Cary Granat, Joel Soisson
Story: Eric Bernt, Gilian Horvath, William Panzer
Schauspieler: Christopher Lambert, Adrian Paul, Bruce Payne, Lisa Barbuscia, Donnie Yen, Beatie Edney, u.a.
Produzenten: Peter Davis, William Panzer
Ausführende Produzenten: Bob & Harvey Weinstein

© Florian Breitsameter (Text), Highlight Film (Bildmaterial)