Heute startet im Science-Fiction-Forum ein Lesezirkel zum neuen Alternativweltroman des deutschen Schriftstellers Oliver Henkel. Im Herbst 1862 ist Nordamerika vom Bürgerkrieg zwischen den aus der Union der Vereinigten Staaten ausgetretenen Südstaaten (der Konföderation) und den in der Union verbliebenen Nordstaaten beherrscht. Doch es gibt eine kleine Insel der Ruhe in diesem Krieg, und dies ist die preußische Provinz Karolina, das einstige South Carolina, das von Preußen erobert wurde. Obwohl Preußen im Bürgerkrieg politisch keine der beiden Parteien unterstützt, wird die deutsche Provinz auf amerikanischem Boden zu einem wichtigen Schnittpunkt der Ereignisse…
Wilhelm Pfeyfer, Major und Kommandant des Militär-Sicherheits-Detachements in der Hauptstadt von Preußens einziger amerikanischer Provinz Karolina, dem einstigen South Carolina, wird zur Aufklärung eines Falles herangezogen, der so gar nicht seiner Stellung gerecht wird: Die Great Eastern, das bei Weitem größte Schiff seiner Zeit, streift einen Felsen und wird leckgeschlagen, und das mit dem preußischen König an Bord – ein Attentatsversuch? Pfeyfer und das Schiff geraten in die Wirrungen des Sezessionskrieges. Die Nordstaaten haben weit mehr Mühe, die Insurgenten zurück in die Union zu holen, als ihnen lieb ist. Die konföderierten Sklavenhalterstaaten hingegen leiden ohne die gewohnte Ausfuhr von Baumwolle und Tabak große Not. Da bietet ein undurchsichtiger Vertreter eines europäischen Landes gegen eine Gefälligkeit an, den Südstaaten Ausrüstung und Waffen zu liefern. Die Great Eastern kommt als Transportschiff wie gerufen. Das Schicksal scheint sich zugunsten des Südens zu neigen.
»Die Fahrt des LEVIATHAN« erschien Anfang April 2012 im Atlantis-Verlag; der 580 Seiten dicke Roman ist als Hardcover, Paperback lieferbar, als E-Book ist er derzeit nur bei Amazon.de erhältlich (hier eine Leseprobe). Das Titelbild zum Roman stammt von Timo Kümmel.
Jeder ist eingeladen am Lesezirkel teilzunehmen, der hier zu finden ist:
http://forum.sf-fan.de/viewtopic.php?f=17&t=6460
Oliver Henkel widmete sich in jedem seiner Romane der kontrafaktischen Geschichtsschreibung. Im Juni 2002 wurde sein Romanerstling »Die Zeitmaschine Karls des Großen« vom SFCD e.V. mit dem »Deutschen Science Fiction Preis« als »Bester Roman des Jahres 2001« ausgezeichnet. In seinem ersten Roman führt Oliver Henkel den Leser zurück in die Welt des Jahres 796 – doch in der hier beschriebenen Alternativwelt ist das Weströmische Reich nicht untergegangen und noch immer ein wichtiger Machtfaktor in Europa.
Ende 2002 erschien dann mit »Kaisertag« sein zweiter Roman. Diesmal ging der Autor nicht sehr weit zurück in die Vergangenheit – »Kaisertag« spielt im Jahre 1988 in Hamburg und Lübeck. Doch es ist nicht ganz die Welt, die wir kennen. Eine kleine Änderung im Lauf der Geschehnisse führte zu einer völlig neuen Zukunft. Seit 117 Jahren haben die großen europäischen Mächte keinen Krieg mehr gegeneinander geführt; doch in letzter Zeit werden die Töne zwischen den Hauptstädten merklich rauher (hier eine Leseprobe). Auch »Kaisertag« wurde mit dem »Deutschen Science Fiction Preis« ausgezeichnet.
Im Januar 2009 folgte dann der dritte Roman von Oliver Henkel: »Im Jahre Ragnarök« schildert ein Deutschland des Jahres 1962, in dem der Morgenthau-Plan umgesetzt wurde. Deutschland ist wirtschaftlich zerstört, aber durch den Einsatz einer Zeitmaschine kommt es zu turbulenten Ereignissen.
Quelle: u.a. Atlantis-Verlag