Der bekannte Science Fiction-Autor Poul Anderson starb am Abend des 31. Juli 2001 in seinem Heimathaus in Orinda, Kalifornien im Alter von 74 Jahren an den Folgen einer Prostatakrebserkrankung. Poul Anderson schrieb über einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren SF und gehört zu den bekanntesten Autoren des Genres.
Poul William Anderson wurde am 25. November 1926 in Bristol, Pennsylvania geboren und wuchs in Minnesota und Texas auf. Kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs lebte er kurz Zeit in Dänemark, der Heimat seiner Eltern. Bereits während seines Physik-Studiums an der University of Minnesota begann Poul zu schreiben. Er war hier Mitglied der „Minneapolis Fantasy Society“ und mit anderen SF-Autoren wie Clifford D. Simak und Gordon R. Dickson befreundet. Seine erste verkaufte Kurzgeschichte, „Tomorrow’s Children“ (1947), schrieb er zusammen mit F.N. Waldrop. Nach dieser ersten Veröffentlichung in Astounding folgten weitere Kurzgeschichten. Nach dem Ende des Studiums beschloß er deshalb als Freier Schriftsteller zu arbeiten und so erschien 1952 sein erster Roman „Vault of the ages“ (dt. „Das Archiv in der Geisterstadt“, Terra 537). 1953 heiratete er Karen Kruse und zog mit ihr in die Nähe von San Francisco, wo sie auch bis zu seinem Tod lebten. Poul Andersons Tochter Astrid ist mit dem ebenfalls erfolgreichen SF-Autor Greg Bear verheiratet.
In den folgenden Jahren schrieb Anderson über 100 Roman und eine Vielzahl an Kurzgeschichten. Da er zwar ein solider, aber doch kein herausragender Romanautor war, ist kaum verwunderlich, daß Poul Anderson zwar sieben HUGO-Awards und drei Nebulas gewann, aber (fast) immer nur für seine Kurzgeschichten und Novellen ausgezeichnet wurde. Laut dem Heyne SF-Lexikon gehört sein Roman „Brain Wave“ (dt. „Die Macht des Geistes“, Heyne 06/3095) zu seinen wichtigsten Arbeiten. In diesem Buch werden Mensch und Tier durch eine kosmische Strahlung intelligenter – doch das bewußte und gesteigerte Denken führt auch zwangsläufig zu einem Verlust an Identität.
Rund um die Idee einer „Zeitpolizei“ und einem Krieg durch alle Zeitebenen schrieb Anderson eine Vielzahl an Romanen und Kurzgeschichten. Andere Zyklen umfassen die Abenteuer des galaktischen Händlers Nicholas van Rijn und die Geschichten um den interstellaren Agenten Dominic Flandry. Einen erfolgreichen Ausflug in die SF-Komödie unternahm er mit seinem Roman „The High Crusade“, der in Deutschland unter dem Titel „Sir Rogers himmlischer Kreuzzug“ bei Moewig erschien. In dieser Geschichte landet ein Raumschiff voller Außerirdischer im mittelalterlichen Europa, was dazu führt, daß Baron Roger bald mit ihrer Hilfe beginnt die Sterne zu erobern…Besonders stolz war Poul Anderson übrigens, wie er in 1997 in einem Interview sagte, auf seine Romane „Tau Zero“ (dt. „Universum ohne Ende“, Heyne 06/3306), „Midsummer Tempest“, „The Boat of a Million Years“, „Three Hearts and Three Lions“, „The Enemy Stars“ (dt. „Söhne der Erde“, Ullstein 31001) und „Brain Wave“. Erst im Juni 2001 erschien sein Roman „Genesis“ (2000), in dem es um das Thema Künstliche Intelliganz geht, bei Bastei-Lübbe als Taschenbuchausgabe.
Quelle: u.a. SFW, SFWA, Heyne SF-Lexikon
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