Kurd-Laßwitz-Preis 2001 – Die Nominierungen

Der »Kurd-Laßwitz-Preis« wurde 1980 von Uwe Anton, Werner Fuchs und Hans-Ulrich Böttcher ins Leben gerufen, um der damals neu aufkeimenden deutschen SF-Literatur zur erhöhten Aufmerksamkeit bei den Lesern und Buchhändlern zu verhelfen.

In Anlehnung an den bekannten amerikanischen NEBULA-Award, der von der SFWA (»Science Fiction and Fantasy Writers of America«) verliehen wird, hat der »Kurd-Laßwitz-Preis« den Anspruch ein undotierter Preis von Profis für Profis zu sein. Abstimmungsberechtigt sind die sogenannten »SF-Schaffenden« aus deutschsprachigen Ländern, d.h. Autoren, Verleger, Übersetzer, Illustratoren die im phantastischen Umfeld aktiv sind.

Heute hat Udo Klotz, der Treuhänder des Preises, die aktuellen Nominierungen für den Kurd-Laßwitz-Preis 2001 bekanntgegeben. Diese endgültige Nominierungsliste war bereits zuvor von einer Nominierungsjury begutachtet worden. Von insgesamt 36 Personen wurden ursprunglich 131 Nominierungsvorschläge eingereicht.

Die Preisverleihung wird am 25. August in Dresden im Rahmen des PentaCons statffinden.

Bester deutschsprachiger SF-Roman mit Erstausgabe von 2000

Marcus Hammerschmitt, „Der Opal“, Argument (Social Fantasies 2060)
Helge Kautz, „Farnhams Legende“ (Begleitbuch zu X-Beyond the Frontier), THQ
H.D. Klein, „Googol“, Heyne (SF 06/6349)
Michael Marrak, „Lord Gamma„, Shayol
Ulrike Nolte, „Jägerwelten“, Argument (Social Fantasies 2052)
Barbara Slawig, „Die lebenden Steine von Jargus„, Haffmans
Andreas Winterer, „Cosmo Pollite„, Schwartenverlag


Beste deutschsprachige SF-Kurzgeschichte mit Erstausgabe von 2000

Myra Çakan, „Kommen Sie oft hierher?“, in: Alien Contact 39, Edition Avalon
Gisbert Haefs, „Unter Olympiern“, in: Jörg Weigand, „Herr über Raum und Zeit“, EDFC
Ronald M. Hahn, „Anschlag auf die Götter“, in: Friedel Wahren, „Asimovs Science Fiction, 55. Folge“, Heyne (SF 06/6355)
Marcus Hammerschmitt, „Troubadoure“, in: Wolfgang Jeschke, „Das Wägen von Luft“, Heyne (SF 06/6335)
Andreas Möhn, „Die Reiter des Mars“, in: Bodo Michael Baumunk und Thomas Wohlfahrt, „Countdown läuft“, Eichborn
Ulrike Nolte, „Paradiesvögel“, in: Alien Contact 38, Edition Avalon
Michael Szameit, „Happy Independence Day“, in: Alien Contact 39, Edition Avalon

Bestes ausländisches Werk zur SF mit deutschsprachiger Erstausgabe von 2000

Iain Banks, „Förchtbar Maschien“ (Feersum Endjinn), Heyne (SF 06/6325)
Iain Banks, „Inversionen“ (Inversions), Heyne (SF 06/6346)
Greg Egan, „Diaspora“ (Diaspora), Heyne (SF 06/6338)
Peter F. Hamilton, „Die unbekannte Macht“ / „Fehlfunktion“ / „Seelengesänge“ / „Der Neutronium-Alchimist“ (The Reality Dysfunction/ The Neutronium Alchemist, 1. + 2. Band des ArmageddonZyklus), Bastei-Lübbe (23221 / 23222 / 23227 / 23228)
Paul J. McAuley, „Feenland“ (Fairyland), Heyne (SF 06/6373)
Mary Doria Russell, „Sperling“ (The Sparrow), Heyne (SF 06/6336)
Robert Silverberg, „Die Jahre der Aliens“ (The Alien Years), Heyne (SF 06/6358)
Wladimir Sorokin, „Der Himmelblaue Speck“ (), DUMO

Beste Übersetzung zur SF ins Deutsche, erstmals erschienen 2000

Die Abstimmung in dieser Kategorie erfolgt durch die Übersetzerjury (14 Übersetzer und Lektoren)

Irene Bonhorst für die Übersetzung von lain Banks, „Inversionen“, Heyne (SF 06/6346)
Axel Merz für die Übersetzung von Peter F. Hamilton, „Die unbekannte Macht“ / „Fehlfunktion“ / „Seelengesänge“ / „Der Neutronium-Alchimist“, Bastei-Lübbe (23221 / 23222 / 23227 / 23228)
Horst Pukallus und Michael K. lwoleit für die Übersetzung von Iain Banks, „Förchtbar Maschien“, Heyne (SF 06/6325)
Hannes Riffel für die Übersetzung von Bruce Sterling, „Schismatrix“, Argument (SF 2058)
Hannes Riffel und Iris Konopik für die Übersetzung von Maureen F. McHugh, „ABC Zhang“, Argument (SF 2053)
Gisela Stege für die Übersetzung von Mary Doria Russell, „Sperling“ und „Gottes Kinder“, Heyne (SF 06/6336 und 0616337)

Beste Graphik zur SF (Titelbild, Illustraion) einer deutschsprachigen Erstausgabe, erstmals erschienen 2000

Babbarammdass für das Titelbild von Ronald M. Hahn, „Im Auftrag des Sternenkaisers“, Blitz (Raumschiff Promet Neue Abenteuer Band 10)
Gerhard Börnsen für das Titelbild von Wilfried A. Hary / Erno Fischer, „Der Plan der Unsterblichen“, Hary Production (Herr der Weiten Band 11)
Klaus Brandt für das Titelbild von Alexander Kröger, „Die Saat des Himmels“, Kröger-Vertrieb
Peter Domanski für das Titelbild zu lan McDonald, „Kirinja“, Heyne (SF 06/6348)
Arndt Drechsler für das Titelbild zu Philip K. Dick, „Das Orakel vom Berge“, Heyne (SF 06/8203)
Fred-Jürgen Rogner für das Titelbild zu Joe Haldeman, „Der ewige Friede“, Heyne (SF 06/6340)
Thomas Thiemeyer für das Titelbild von, „Phantastisch! 4“, Perry Rhodan Fanzentrale (Beilage zu Sol 20)

Bestes deutschsprachiges SF-Hörspiel mit Erstsendung von 2000

Die Abstimmung in dieser Kategorie erfolgt durch die Hörspieljury.

„Mission: Argo“ von Richard Farber (Regie: Richard Farber), WDR (11.8.00)
„Das Genauigkeitsprinzip“ von Marcy Kahan (Regie: Klaus Wirbitzky), WDR (20.8.00)
„Making Babies“ von Bruce Thomson (Regie: Wolfgang Rindfleisch, Musik: Trötsch), DLRB (2.2.00)
„Irrläufer“ von Morti Vitzki (Regie: Michael Schlimgen), WDR (20.10.00)

Sonderpreis für herausragende Leistungen im Bereich der deutschsprachigen SF 2000

Bruno della Chiesa – für die Durchführung des Utopia-Festivals 2000, das wieder dafür gesorgt hat, daß die Stimme der deutschen SF nicht nur national, sondern auch international bekannt wird.
Wolfgang Jeschke – für sein Lebenswerk und seine Verdienste um die SF in Deutschland (als Autor, Herausgeber und Förderer der SF).
Martin Kempf – für langjährige Herausgeberschaft des „Fandom Observer“
Else Laudan – für die Schaffung einer neuen SF-Reihe, die zahlreiche qualitativ hochstehende Werke wieder zugänglich macht und für ein eindeutiges Veto zugunsten der SF als Literatur, die in einem engagierten Verlag einen festen Platz hat.
Jörg Weigand – für die Herausgabe der Anthologie „Herr über Raum und Zeit“. Walter Emsting zum 80. Geburtstag. Walter Ernsting hat die wesentlichen Grundlagen des deutschen Science-Fiction-Fandoms geschaffen. Ihn dafür besonders zu ehren, war notwendig. Das ist Jörg Weigand mit der Herausgabe der Anthologie hervorragend gelungen.
Freundeskreis Science Fiction Leipzig e.V. – für die Durchführung des ElsterCon 2000 sowie die Herausgabe der Anthologie „Von kommenden Schrecken“.
Phantastische Bibliothek Wetzlar – für die kontinuierliche Arbeit und Förderung junger Autoren.

Quelle: Udo Klotz