Heute wurden die Nominierungen für den »Deutschen Science Fiction Preis«, der vom SFCD e.V. vergeben wird, bekanntgegeben.
Über die Vergabe der Auszeichnung für deutschsprachige SF und Phantastik entscheidet ein Preiskomitee, das sich aus Mitgliedern des SFCD e.V. formiert. Der große Unterschied des DSFP zu anderen deutschen SF-Auszeichnungen besteht darin, daß das Preiskomitee vor den Nominierungen alle in Frage kommenden Werke erfasst und liest, womit erreicht werden soll, daß nicht die Bekanntkeit eines Werkes über die Nominierung entscheidet, sondern dessen Qualität.
Nach der Nominierung findet eine Endrunde statt, im Rahmen derer alle nominierten Titel von jedem Komiteemitglied gelesen werden muß.
Bester Roman des Jahres 1999
»Canyons« von Ady Henry Kiss, Suhrkamp st 3069
»Hundert Tage auf Stardawn oder Der Status des Menschen« von Matthias Robold, Suhrkamp st 3016
»Londons letzter Gast« von Emil Zopfi, Limmat Verlag
»Mahlers Zeit« von Daniel Kehlmann, Suhrkamp
»Mjöllnirs Erben« von Markus Gerwinksi, Verlag MG
Beste Kurzgeschichte des Jahres 1999
»Das große Rennen« von Frank W. Haubold, in: „Der Tag des silbernen Tieres“, EDFC e.V.
»Das Kinsky-Syndrom« von Wolfram Kober, in: „Lichtjahr 7“, FKSFL e.V.
»Der Lockentenschnitzer von Beteigeuze XIV« von Horst Pukallus, in: „Kontakte“, Blitz-Verlag 2118
»Kaskade« von Jonas Ley, in: c’t 10/99
»Nimrod« von Michael K. Iwoleit, in: „Kontakte“, Blitz-Verlag 2118; in: c’t 23&24/99 (gekürzte Fassung)
»Tag eines Handlungsreisenden« von Bernd Kreimeier, in: c’t 8/99
»Wiedergänger« von Michael Marrak, in: ALIEN CONTACT 34
»Zur Hölle mit dem Maulwurf« von Uwe Hermann, in: „Die Abteilung für unvorhersehbare Vorhersehbarkeiten“, Verlag Institut Drachenhaus
Die Verleihung des Deutschen Science Fiction Preises 2000 findet am 7. Oktober 2000 in Leipzig im Haus des Buchs im Rahmen des »Elstercons 2000« statt.
Anmerkungen:
Nachdem Andreas Eschbach für seine ersten drei Romane immer den SFCD-Literaturpreis, bzw. den Deutschen Science Fiction Preis, gewinnen konnte, wurde er in diesem Jahr mit seinem Roman »Kelwitts Stern« nicht einmal nominiert. Dabei konnte sich »Kelwitts Stern« beim Kurd-Laßwitz-Preis knapp gegen den Roman »When the music’s over« von Myra Çakan durchsetzen, der es ebenfalls nicht auf die Nominierungsliste des DSFP schaffte.
Unbekanntere Namen dominieren diesmal die Auswahl, und überraschenderweise landeten trotz einem kaum mehr vorhandenen SF/Phantastik-Programm gleich drei Werke des Suhrkamp-Verlags auf der Nominierungsliste.
Im Bereich der Kurzgeschichten tritt Michael Marrak zur Titelverteidigung an (er gewann den DSFP 1999 in der Sparte Kurzgeschichte), darüberhinaus finden sich zahlreiche Namen, die bereits in früheren Jahren für den Preis nominiert waren.
Quelle: DSFP-Komitee, Florian Breitsameter