48 Seiten
Cover: Farbe / Inhalt: sw
Erscheinungstermin: September 2005
Preis: 7 €
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Schon das Äußere des Fanzines zeigt dem Leser, was ihn im Inneren erwartet, denn das Titelbild ist wie eine Ausgabe der begehrten deutschen Marvel-Comics aus der Zeit aufgemacht, als die Hefte im Williamsverlag erschienen. Über der bekannten Figur des Hulk prangt aber dann groß der Schriftzug »Das sagte Nuff!« – einer der berühmten Übersetzungsfehler aus der Anfangszeit der hiesigen Marvels. In den damaligen US-Ausgaben kam am Ende eines Heftes der Ausspruch von Stan Lee im amerikanischen Slang »Nuff said« (»enough said«, dt. »Genug gesagt«), was dann dummerweise in der ersten deutschen Übersetzung als der in Fankreisen schon berühmte Ausspruch »Das sagte Nuff!« übersetzt wurde.
Dieses liebevoll aufgemachte Fanzine spricht über Änderungen, Kürzungen, Auslassungen und Fehler der damals erscheinenden Hefte, erzählt Anekdoten und bringt einige Hintergründe zu einigen doch manchmal schwer nachvollziehbaren Verlagsentscheidungen von bsv und Williams. Es zeigt aber auch, daß der Mutterverlag in den USA des öfteren auf die deutschen Vorlagen zurückgegriffen hat, um älteres Material im eigenen Land wieder veröffentlichen zu können.
Auch einige Figuren der ersten deutschen Marvel-Comics werden hier näher beleuchtet, vorgestellt und ihre Zukunft nach dem Aus bei Williams bei Condor und Panini kurz beschrieben. Zum Hulk gibt es hier noch den Anfang eines Heftverzeichnisses der hierzulande erschienenen Geschichten über ihn, mit einem Verweis auf die US-Ausgaben. Ein zweiseitiges Glossar erklärt dem Leser noch ein paar Fachausdrücke aus dem Druckwesen. Abgeschlossen wird das Heft mit einem Interview mit dem Williamsübersetzer Walter Bassing (= W.J. Fuchs).
Leider gibt es gerade hier ein kleines Problem mit den Umfang des Heftes, das etwas den Gesamteindruck mindert. Denn dieses Interview läßt den Leser bis zum nächsten Heft nach einer Frage offen stehen, die Antwort dazu kommt erst in der nächsten Ausgabe. Hier hätte man nach der letzten Antwort abbrechen und statt der Frage eher einen Hinweis auf den Abschluß des Interviews im nächsten Heft bringen müssen.
Ansonsten mag das Magazin überzeugen und ist auch für jemanden, der die Hefte aus der damaligen Zeit nicht kennt, bzw. sammelt, sehr interessant zu lesen. Der Text wird aufgelockert mit Beispielpanels und Comicseiten der damaligen Ausgaben. Comiclesern und Marvelfansdie ein wenig mehr über die Geschichte und Hintergrundinformationen der ersten deutschen Marvelausgaben wissen möchten, ist das Fanzine sehr zu empfehlen! Ich freue mich schon auf die nächste Ausgabe von »Das sagte Nuff!«. Aber nun: »Nuff said!«