Filmkritik: »Star Wars: The Rise of Skywalker« – Endlich ist Schluss!

Als George Lucas 1999 (noch vor dem Kinostart von »The Phantom Menace«) gefragt wurde, ob er dann auch noch plane Episode VII bis IX zu drehen, antwortete er: »That’s not really part of the plan at this point. When you see it in six parts you’ll understand. It really ends at part six.« Denn die Inhalte, die ursprünglich für die weiteren Filme geplant waren, wurden bereits alle mit »Return of the Jedi« abgehandelt, wie Gary Kurtz ebenfalls 1999 bestätigte. So hätte nach der alten Planung erst in Episode IX der abschließende Kampf gegen den Imperator stattgefunden.

Nun sind seit 1999 zwanzig Jahre vergangen und der Star-Wars-Franchise wechselte 2012 zum Disney-Konzern, der mit der Produzentin Kathleen Kennedy sofort begann eine neue Trilogie zu planen. Von da ab ging es schnell voran, J.J. Abrams wurde als Regisseur für den ersten »neuen« Film verpflichtet und schon 2015 kam Episode VII »The Force Awakens« in die Kinos, 2017 folgte »The Last Jedi«. Und nun endet die Star-Wars-Filmreihe mit »The Rise of Skywalker«, auf deutsch »Der Aufstieg Skywalkers«.

Zum Inhalt: Episode IX – Die Galaxie hat erfahren, dass Imperator Palpatine lebt und alle sind auf der Suche nach dem Sith-Lord. Kylo Ren will, um seinen Machtanspruch zu untermauern, denn Imperator töten und uneingeschränkt über die Galaxie herrschen. Und die Rebellion, die sich stark dezimiert auf einem Dschungelplaneten zurückgezogen hat, will natürlich auch gegen den Imperator vorgehen. Rey hat inzwischen ihre Jedi-Ausbildung bei General Leia Solo fast abgeschlossen, ist sich aber immer noch unsicher, da sie ihre Vergangenheit nicht kennt. Verstreute Artefakte sollen den Weg zur geheimen Welt der Sith weisen…

Chewbacca (Joonas Suotamo), Poe (Oscar Isaac), Finn (John Boyega), Rey (Daisy Ridley) and C-3PO (Anthony Daniels) in STAR WARS: THE RISE OF SKYWALKER.

Kritik: »The Rise of Skywalker« bringt nun endlich eine Trilogie zum Abschluss, die letztlich der Geschichte nichts Neues hinzufügen kann. Es klingt unfair, aber wenn man alle drei Filme gesehen hat, die unter der Ägide von Disney und Kathleen Kennedy entstanden sind, so zeigt sich abschließend, dass das Ende (welches ich natürlich hier am ersten Tag, an dem Film in den Kinos läuft, nicht verraten werde) abzusehen war und nur eine Wiederholung einer bekannten Thematik darstellt.

Wiederholung, das ist sowieso im Grunde das Motto dieser neuen Trilogie. Im ersten Film bekamen wir einen neuen Todesstern serviert, im zweiten Film schlug das Imperium zurück und im dritten Film geht es nun also wieder gegen den Imperator (das ist keine Überraschung, denn schon der Lauftext zu Beginn spricht dies an). Wenn Kylo Ren sich Darth Vader als Vorbild genommen hat, dann ist das Vorbild von Rey natürlich Luke Skywalker. Auch sie wuchs auf einer Wüstenwelt auf und auch sie kennt ihre wahren Eltern nicht. Kylo Ren und Rey sind gezwungen den Zyklus der Wiederholungen zu vollenden und ihre zugewiesenen Rollen zu Ende zu spielen. So wie die anderen Figuren auch. Alles wiederholt sich.

Aber auch die Handlungselemente und Settings dieser neuen Trilogie sind bekannt – Wüstenplaneten, Dschungelwelten, Verfolgungsjagden mit dem Millenium Falcon. Die Figuren wechseln, die Thematiken nicht. Es ist wirklich ernüchternd mit anzusehen, wie wenige neue Ideen letztlich in der neuen Trilogie und in »The Rise of Skywalker« stecken. Man verstehe mich nicht falsch, die Filme sind handwerklich gut gemacht, aber den alten Filmen können sie wahrlich nichts hinzufügen.

So wird den Helden der alten Trilogie immer wieder Platz eingeräumt und es ist tatsächlich schön, noch einmal Lando Calrissian am Steuer des Falcon zu sehen, aber gerade diese Reminiszenzen schwächen die Stellung der neuen Figuren. Sie wirken wie die nächste Generation, die man nicht wirklich ans Steuer lässt und die gezwungen wird die Kriege ihrer Vorgänger zu kämpfen. Alles halt nur gigantischer, bunter, dramatischer – aber leider irgendwie auch kühler, blasser, manchmal fast lebloser. Einen wirklichen emotionalen Abschied traut sich der Film nicht zu – weder bei Generalin Leia Solo noch bei C3PO.

Fazit: Dieser Film wird sein Geld einspielen, er wird vielleicht auch die jüngere Generation der Star-Wars-Fans zufrieden stellen. Action bietet J.J. Abrams satt. Aber er möge doch bitte keinen weiteren Star-Wars-Film mehr machen!

Anthony Daniels is C-3PO in STAR WARS: THE RISE OF SKYWALKER

Filmtitel: Star Wars: Episode IX
Originaltitel: Star Wars: The Rise of Skywalker
Startdatum: 18.12.2019
Regie: J.J. Abrams
Darsteller: Carrie Fisher, Mark Hamill, Adam Driver, Daisy Ridley, John Boyega, Oscar Isaac, Anthony Daniels, Naomi Ackie, Domhnall Gleeson, Richard E. Grant, Lupita Nyong’o, Keri Russell, Joonas Suotamo, Kelly Marie Tran, Ian McDiarmid und Billy Dee Williams