Heyne-Verlag, TB 01/8119
Titel der Originalausgabe: »Rendezvous with Rama« (1973)
aus dem Englischen von Roland Fleissner
Titelbild von Charles Bernard
München, 1996, 12.90 DM, 284 Seiten
Im Jahr 2131 entdecken Radarstationen vom Mars aus einen neuen Asteroiden, der außergewöhnliche Bahndaten aufweist: 31/439 umkreist nicht die Sonne, sondern kommt aus den Weiten des Weltalls und rast fast genau auf die Sonne zu. Doch das ist nicht die einzige Überraschung die Rama, wie der Eindringling bald genannt wird, für die Menschheit bereithält. Aufklärungsfotos zeigen schon bald, daß es sich bei Rama nicht um einen normalen Asteroiden handeln kann, da er die exakte Form eines Zylinders aufweist.
Die ENDEAVOUR ist das einzige Raumschiff, daß rechtzeitig bei Rama eintreffen kann, um ihn näher zu erforschen. Und so erhält Kapitän Norton den Auftrag mit seiner Crew den geheimnisvollen Besucher zu untersuchen. Die Überraschung ist groß, als sich zeigt, daß es sich bei Rama um eine gigantische, aber verlassene Raumstation handelt. Durch die Rotation des hohlen Zylinders herrscht im Innenraum Schwerkraft. Die Erforschung beginnt…
Es ist mir ehrlich gesagt unverständlich, warum dieser Roman sowohl den HUGO-, als auch den NEBULA-Award gewann. Nachdem zuvor bereits Larry Niven mit seiner Ringwelt erfolgreich eine exotische Welt erschaffen hatte, und Bob Shaw in »Orbitsville« eine Dysons-Sphäre schilderte, zeigt Clarke dem Leser mit Rama eine rotierende, zylindrische Hohlwelt. Ärgerlich dabei ist allerdings, daß Clarke es nicht schafft seine Faszination für die Technik in eine spannende Geschichte zu packen. Die Erforschung von Rama selbst ist nur leidlich interessant, und die Personen bleiben dabei völlig farblos – und das obwohl Clarke bei der Schilderung von Rama viel technische Kompetenz beweist.
1973 mag das vielleicht trotzdem noch faszinierend genug für die SF-Leser gewesen sein. Wer allerdings z.B. die Serie »BABYLON 5« verfolgte, sah (!) bereits eine solche Station und ihre Eigenheiten auf dem Bildschirm. Da wirkt es im Vergleich dazu doch arg langweilig, wenn Clarke den Zylinder selbst zur Hauptattraktion macht und sonst fast nicht passiert. Wie spannend ist im Vergleich dazu doch Peter F. Hamilton, der solche Konstruktionen fast nebenbei erwähnt und sie nicht nur wie in einem Lehrbuch abhandelt, sondern tatsächlich auch fest in seine Handlung einbettet.
»Rendezvous with Rama« soll fürs Kino verfilmt werden. Ich frage mich nach der Lektüre der Vorlage wirklich, wie man daraus einen spannenden Film machen will…
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