dtv Premium, TB 24234
Titel der Originalausgabe: »Le crépuscule des elfes« (1998)
aus dem Französischen von Michael Kleeberg
Titelbild unter Verwendung eines Gemäldes aus »Phantastes« von Friedrich Hechelmann
München, Januar 2001, 30.- DM, 340 Seiten
Die freien Völker der Elfen, Menschen und Zwerge vereinigten sich gegen die Tuatha Dê Danann, die von den Menschen auch Dämonen genannt wurden. Nach einer zehnjährigen grausamen Schlacht konnte die Invasion der Dämonen, die jenseits der Sümpfe aus den Schwarzen Landen kamen, erfolgreich abgewehrt werden. Seitdem leben sie in Frieden unter der Autorität des Rates der jeweiligen Könige und Herrscher, die sich um den Stein von Fal versammelten und in Loth tagte. Es wurden gemeinsame Gesetze gebildet und Streitfälle vor dem Rat entschieden.
Eines Tages trat der Zwergenkönig Baldwin vor den Großen Rat um ein ungeheuerliches Vergehen mitzuteilen. Der Graue Elf Gael, der Herr der Sumpfelfen, hat den Zwergenkönig Troïn getötet und ein Kettenhemd aus Zwergensilber gestohlen. Nun bezichtigt Baldwin den Elfen des Vertragsbruchs. Der Barbar Frehir, Häuptling der freien Menschen von Seuil-des-Roches, dessen Dorf von den Dämonen zerstört wurde, sah Gael zuletzt in der Gnomenstadt Kab-Bag. Der Rat beschließt, daß die Elfenkönigin Lliane zusammen mit dem menschlichen Ritter und dem Zwerg Tsimmi, den „Meister-der-Steine“, den Fall aufklären soll. Mit Pagen und dem Barbaren Frehir machen sie sich nach Kab-Bag auf, nicht wissend, daß sie Opfer von Intrigen werden, die den Untergang des Rates zur Folge haben. Sie ahnen auch, als Mitglieder ihrer Gruppe von einem Mitglied der Diebesgilde ermordet werden, daß nicht nur das Kettenhemd von den Zwergen gestohlen wurde, sondern auch das sagenumwobene Schwert von Nudd, Caledfwch, das Heilige Schwert der Zwerge, der Talisman des gesamten Volkes.
So entsteht ein spannender Kampf gegen die Zeit und Intrigen um einen Völkerkrieg zu verhindern.
Dem Franzosen Jean-Louis Fetjaine ist eine spannende Geschichte gelungen, welche die Artus-Legende in ein neues Fantasy-Gewand rückt. Sein Britannien ist voll von Elfen, Zwergen , Kobolden, Gnomen und anderen Geschöpfen. „Vor der Elfendämmerung“(„Le crêpscule des elfes“,1998 Belfond, Paris) ist der Auftakt zu einem mehrbändigen Zyklus der Artus-Saga. In Frankreich erschienen bis jetzt die Fortsetzungen „La Nuit des elfes“(1999) und „L’heure des elfes“(2000).
Der Roman ist sehr flüssig zu lesen und begeistert von der ersten zur letzten Seite ohne langatmig zu werden. Langsam und romantisch entwickelt sich eine Liebesgeschichte zwischen der Elfenkönigin Lliane zu dem menschlichen Uther, aus der eine bekannte Hauptfigur der Artus-Sage entsteht, die wohl in der Fortsetzung eine größere Rolle spielt.
Der Geschichte merkt man nicht an, das sie diese bekannte Sage erzählt. Erst gegen Ende als der Halbelf Myrrdin seinen menschlichen Namen nennt, erkennt man worauf die Geschichte hinausläuft.
„Vor der Elfendämmerung“ ist eine wunderbare märchenhafte Einführung in die Sage um das Schwert Excalibur und zeigt, daß nicht nur Menschen daran beteiligt waren. Ich habe den Roman von der ersten bis zur letzten Seite wirklich genossen und kann ihn jedem Fantasy-Fan wärmstens ans Herz legen.