Josella Simone Playton – Deadlock

Online-Roman, u.a. Telepolis, Heise Verlag 1998/99
Originalausgabe
1998/99, kostenlos, 41 Kapitel, Gesamtfile ca. 548 kb

Deadlock von Josella Simone Playton

Der Roman »Deadlock« erscheint seit dem Sommer 1998 kapitelweise in einem Abstand von zwei Wochen beim Online-Magazin Telepolis des Heise-Verlags. Jedes Kapitel ist dort auch mit passenden Shockwave-Flash-Animationen versehen. Wer auf die Animationen verzichten kann, und lieber den Roman auf einmal lesen will, kann sich kostenlos auf der Homepage der Autorin den gesamten Text als HTML-File holen.

Es ist das 22. Jahrhundert. Die Erde wurde von der Weltbevölkerungskonferenz in ein Naturschutzgebiet umgewandelt, daß kein Mensch mehr ohne Erlaubnis betreten darf. Die Menschheit wurde nach den sogenannten Öko-Kriegen auf die Kolonien im Sonnensystem umgesiedelt. Die einzige erlaubte Möglichkeit die Erde noch zu besuchen ist daher eine gigantische schwimmende Stadt (5 km breit, 25 km Länge), die die Weltmeere bereist und ab und an streng bewachte Ausflüge für die Touristen durchführt.

Die Navigation eines solch gigantischen Gebildes läßt sich natürlich nur noch mittels eines komplizierten und umfangreichen Computersystems bewältigen. So müssen z.B. alle Antriebaggregate genau aufeinander abgestimmt sein, damit es nicht zu einem Zerbrechen der Stadt kommt.

Die Stadttechnikerin Joycelyn Pemberton, die nachts in der Zentrale ihren Dienst verrichtet, kennt die statischen Probleme, und so läßt sie wegen eines aufziehenden Sturms Wasser in die Auftriebszellen laufen, um so für mehr Stabilität zu sorgen. Gleichzeitig will sie eine Kurskorrektur vornehmen… und erzeugt damit einen Deadlock im Stadtcomputer. Ein Neustart des Systems ist unmöglich, da in der Zwischenzeit die Stadt zerbrechen würde. Eine Katastrophe ist unausweichlich…

Dies ist die Ausgangssituation für DEADLOCK, einem Roman, der sich wie ich finde, viel zu sehr den technischen Details einer vorhersehbaren Katastrophe widmet. Als Ich-Erzählerin fungiert Joycelyn, und so erfährt der Leser viel über den genauen Ablauf der Geschehnisse, aber nur wenig über die vielen Schicksale der Millionen Bewohner der schwimmenden Stadt (vereinzelte Szenen zeigen aber, daß gerade diese sehr interessant wären). Selbst Joycelyn selbst gestattet sich nur wenige Gedanken über ihr Leben. So weiß man als Leser am Ende des Romans kaum etwas über die Erzählerin, und noch viel weniger über die anderen Personen.

Trotzdem ist DEADLOCK nicht uninteressant, denn der Ablauf der Katastrophe und der damit verbundenen Probleme, wird realitätsnah und logisch geschildert. Letztlich aber auch ein wenig trocken.

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