Robert Charles Wilson – Quarantäne

Quarantaene

Originaltitel: »Blind Lake«
Übersetzung aus dem kanadischen Englisch von Karsten Singelmann
Science-Fiction-Roman, Heyne 2007
ISBN 3-453-52316-6, 478 Seiten, 8,95 €

Der Kanadier Robert Charles Wilson zählt spätestens seit seinem vielfach preisgekrönten Roman »Spin« zu den beliebtesten neueren SF-Autoren. Mit »Quarantäne« wird nun ein älterer Roman in Erstübersetzung nachgelegt, der einige thematische Ähnlichkeiten aufweist. Während in »Spin« der ganze Planet Erde durch ein rätselhaftes Kraftfeld vom Rest des Universums isoliert wurde, geht es diesmal »nur« um eine abgelegene Forschungsstation, die aus unbekannten Gründen plötzlich militärisch abgeriegelt und unter »Quarantäne« gestellt wird.

In der Forschungsstation Blind Lake wird mittels neuartiger Quantentechnologie die Zivilisation eines fernen Planeten beobachtet. Im Mittelpunkt der Handlung stehen jedoch die Wissenschaftler, die von einem Moment auf den anderen von allen Verbindungen zur Außenwelt abgeschnitten werden. Man versucht den Grund für diese Quarantäne herauszufinden – hat sie etwa mit den Bildern von dem fremden Planeten zu tun oder mit den Quantencomputern, die ein eigenes Bewußtsein zu entwickeln scheinen?

Wilson versteht es wie immer hervorragend, aus einer einfachen Idee eine vielschichtige Story mit glaubwürdigen Figuren und spannenden Spekulationen herauszuholen. Seine Schilderungen bleiben lange im Gedächtnis und bieten mehr als nur Unterhaltung – da sie zum Nachdenken anregen und das Interesse an den phantasievoll weitergedachten wissenschaftlichen Themen wecken. Das ist SF, wie sie heute nur ganz wenige Autoren schreiben können: spannend, berührend, intelligent, überraschend und dennoch immer glaubwürdig.

Fazit: ein rundum gelungener SF-Roman!