ACE Books Taschenbuch
ISBN 0-441-00592-6
Originalausgabe
Titelbild von Danilo Ducak
New York, Dezember 1998 (1997), $ 5.99, 301 Seiten
Als ein unbekanntes Flugobjekt auf dem offenen Meer landet, gelingt es einem amerikanischen Team unter der Leitung von Dr. Cletus Calhoun (einem bekannten Astronom, der ähnlich wie Carl Sagan eine eigene TV-Serie hat) und Francis Nobilio (dem wissenschaftlichen Berater des US-Präsidenten) Kontakt zu den Fremden aufzunehmen. Es stellt sich heraus, daß es tatsächlich Außerirdische Sauerstoffatmer sind, die mit Hilfe ihrer Computer sehr schnell Englisch lernen. Hask, der Tosok, der den ersten Kontakt aufnimmt, berichtet, daß ihr Mutterschiff beschädigt wurde, und sie deshalb die Hilfe der Menschen bräuchten. Calhoun reist mit Hask an Bord des großen Raumschiffs, das noch in einer Erdumlaufbahn kreist, und schließlich landen die sieben Außerirdischen bedeutungsvoll und friedlich vor dem Hauptgebäude der UN in New York.
Soweit läuft alles geradezu perfekt ab. Die Aliens werden in einem noch leeren Gebäude der Universität von Southern California untergebracht und lernen in den nächsten Monaten die irdischen Kulturen kennen. Doch eines Nachts findet ein Hausmeister die grausam zugerichtete Leiche von Cletus Calhoun, der zum Begleitteam der Tosoks gehörte. Und alle Beweise deuten daraufhin, daß Hask der Täter war.
Die Polizei und der Staatsanwalt von Kalifornien nehmen Hask fest und stellen ihn vor Gericht…
Robert J. Sawyer versucht sich mit »Illegal Alien« an einer Melange zwischen einem Gerichtsdrama und einem klassischen Pulp-SF-Roman. Jeder weiß, daß eigentlich nur der Tosok Hask als Täter in Frage kommt, und doch bietet der Prozeß, der den eigentlichen Hauptteil des Romans ausmacht, eine Reihe von Überraschungen. Die endgültige Auflösung ist jedoch zwar originell, aber doch nicht so genial, wie ich sie mir gewünscht hatte.
Die wahren Stärken des Romans sind jedoch seine humorvolle Erzählweise (z.B. die Rede bei der Landung vor der UN: „»Hello,« said Kelkad – or rather his pocket translator. »Nice planet you’ve got here.«“) und die gelungene Schilderung des Gerichtsverfahrens. Da werden Zeugen und Gegenzeugen präsentiert, Einsprüche erhoben und dergleichen mehr. »Illegal Alien« macht beim Lesen richtig Spaß, und ich kann es wirklich guten Herzens weiterempfehlen. An die Qualität von »Starplex«, oder von »Frameshift« reicht es aber dann doch nicht ganz heran.