In Dan Simmons göttlich erschreckender Zukunftsvision wird Thomas Hokkenberry, ehemaliger Professor für Philosophie an der University of Indiana, nach seinem Tod zusammen mit einigen Fachkollegen von den Göttern des Olymp auserwählt, im Auftrag der Muse Melete als Kriegsberichterstatter in Ilium tätig zu werden. Als so genannter Scholiker mit raffinierten High-Tech-Geräten ausgestattet, die es ihm ermöglichen, mitten im Kampfgetümmel zu erscheinen und in Sekundenbruchteilen wieder zu verschwinden, soll er der Muse Zeugnis geben von den Wechselfällen des Trojanischen Krieges.
Hockenberry kennt die »Ilias« allerdings zu genau, um nicht bald zu merken, daß sich zwischen dem, was er sieht, und den Versen Homers beträchtliche Diskrepanzen auftun. Hat sich der berühmte griechische Epiker in sträflicher Weise dichterische Freiheiten erlaubt, oder befindet er, Hockenberry, sich etwa im falschen Krieg? Doch die Wahrheit ist weitaus erschreckender: Hockenberry wurde nicht auf dem griechischen Olymp wiedererweckt, sondern auf dem Olympus Mons, dem höchsten Berg des Mars. Und es hat ihn nicht in die Antike, sondern in eine ferne Zukunft verschlagen, in der schon vor Jahrhunderten das nackte Grauen Einzug gehalten hat…
In »Ilium1« nehmen drei Geschichten ihren Lauf: Thomas Hockenberrys Dasein als High-Tech- Kriegsberichterstatter an der Front des Trojanischen Krieges wird durch einen Auftrag der Göttin Aphrodite grundlegend verändert. Gleichzeitig erreichen die intelligenten und empfindungsfähigen Forschungsroboter Mahnmut und Orphu als letzte Überlebende ihres Forschungsteams den Mars. Und auf der Erde versuchen vier der letzten Menschen einen Weg zu finden, die Erde zu verlassen, um den Verbleib der Nachmenschen zu erforschen.
Als sie auf Odysseus treffen, beginnt sich das Schicksal der drei Geschichten unaufhaltsam miteinander zu verbinden…
Dan Simmons wurde 1948 in Illinois geboren. Er schrieb bereits als Kind Erzählungen, die er seinen Mitschülern vorlas. Nachdem er 1970 das College abgeschlossen hatte, arbeitete er 17 Jahre als Grundschullehrer. Seither ist Schriftstellerei sein Hauptberuf. Bereits als Student fiel er durch seine literarische Begabung auf. Seine erste Kurzgeschichte veröffentlichte er jedoch erst 1982 und gewann damit einen Literaturpreis. Seither sind Auszeichnungen für seine Werke die Regel. In mehreren Genres zu Hause verfaßte Simmons Horror-Romane, Psycho- und Action-Thriller sowie Science Fiction-Geschichten.
2004 und 2005 erscheinen »Ilium« und »Olympos« – seine bisher ambitioniertesten Werke. Zu einer auf mehreren Planeten spielenden, fantasiereichen Science Fiction-Handlung liefert der Autor dem Leser hier auch eine kenntnisreiche Analyse von Homers »Ilias« sowie Marcel Prousts »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« und verwendet Figuren aus William Shakespeares »Sturm«.
Simmons lebt und arbeitet in Colorado, am Rande der Rocky Mountains.
Der Schauspieler Detlef Bierstedt, geboren 1952 in Berlin, liest die Ereignisse im marsianischen Kampf um Troja. Science-Fiction Fans ist er kein Unbekannter, da er nicht nur George Clooney, sondern auch Jonathan Frakes alias Commander Riker aus der Serie »Enterprise – Das nächste Jahrhundert« seine Stimme lieh.
Quelle: Audible