Viele, viele Fantasy-Fans freuen sich schon seit der ersten Ankündigung auf den ersten Teil der Verfilmung von J.R.R. Tolkiens Roman »Der Hobbit«. Regisseur Peter Jackson versicherte ihnen immer und immer wieder, dass er sich um eine gute und vor allem passende Verfilmung des Romans bemühen werde, der etwa 60 Jahre vor dem »Der Herr der Ringe« angesiedelt ist. Drei Filme will Peter Jackson mit der Handlung aus dem im Gegensatz zum »Herrn der Ringe« deutlich dünneren Buch füllen – ergänzt um Hintergrundmaterial aus den Anhängen und neuen, eigenen Szenen. Im »Hobbit« wird beschrieben, wie der kleine Hobbit Bilbo Beutlin vom Zauberer Gandalf zu einem Abenteuer mit Zwergen überredet wird – und wie ein Fund, den er auf dieser Reise macht, ihn für immer verändern wird…
Erst am 13. Dezember 2012 wird der erste Teil, der den Titel »Der Hobbit – eine unerwartete Reise« trägt in die deutschen Kinos kommen. Doch bereits heute gingen erste Filmkritiken aus den USA online. Und die Kritiker sind überraschenderweise nicht sehr begeistert von Jacksons Film.
Celebuzz schreibt (Link), dass der Film keinesfalls schlecht gemacht sei – ganz im Gegenteil. Aber es sei ein Fehler von Peter Jackson gewesen, die Handlung für einen zweistündigen Film auf eine Länge von 2:40 zu strecken. Wer nicht Fan des Tolkien-Universums sei, würde sich immer wieder fragen, warum er sich so viel zusätzliche, scheinbar unnötige Szenen ansehen müsste (»Overall, The Hobbit is not a poorly-made movie – in fact, quite the opposite. But it’s a two-hour story in a two-hour-and-forty-minute story’s body, and anyone who’s not consumed copious amounts of Tolkien kool-aid seems likely to question why they’re watching so much story that seems so unimportant, and for so long.«)
Bei Boxoffice.com (Link) fällt das Urteil noch etwas härter aus. Man schreibt, dass die Verantwortlichen bei Warner natürlich hofften, dass der Film ein Erfolg wird, und er dies wahrscheinlich sogar werden würde. Aber dies nur deshalb, weil die Fans bereit wären auch für einen bescheidenen Unsinn Geld auszugeben – selbst, wenn sie sich hinterher darüber beschweren würden. (»Warner Bros is hoping The Hobbit will be a smash…and, well, it probably will be, if only because fans, unlike filmgoers, seem to have no rational mechanism that keeps them from paying money for under-made nonsense, even if only to complain about it afterward. And if fans and their lack of judgment have taught Hollywood anything in the past decade—much to our regret—it’s that a begrudging dollar is worth just as much as a dollar well-earned.«)
Für den Hollywood Reporter (Link) formuliert Todd McCarthy in seiner Kritik die Aussage, dass wohl bislang keine Romanverfilmung so ausgiebig und fast anstrengend detailgetreu eine Vorlage umgesetzt habe – und zwar bis zum letzten Komma und Punkt. Fast drei Stunden würde es dauern gerade einmal sechs Kapitel des Romans zu verfilmen und was für Hardcore-Fans ein Fest sei, würde für normale Kinozuschauer mehr und mehr im Laufe des Films anstrengend geraten, weil zu viel Vorspiel und zu wenige, starke Momente vorhanden wären. (»There has almost certainly never been an adaptation of a novel more studiously, scrupulously and strenuously faithful as Peter Jackson’s film of J.R.R. Tolkien’s The Hobbit: An Unexpected Journey. Spending nearly three hours of screen time to visually represent every comma, period and semicolon in the first six chapters of the perennially popular 19-chapter book, Jackson and his colleagues have created a purist’s delight, something the millions of die-hard fans of his Lord of the Rings trilogy will gorge upon. In pure movie terms, however, it’s also a bit of a slog, with an inordinate amount of exposition and lack of strong forward movement.«).
Und lohnt sich aus Sicht der Kritiker wenigstens der Wechsel beim Filmen von 24 Bilder pro Sekunde auf 48 Bilder pro Sekunde? Nein, so das fast einstimmige Urteil – in den meisten Fällen sei kein Unterschied feststellbar.
Haben die Kritiker überzogene Erwartungen, oder war es doch eine falsche Entscheidung aus einem dünnen Kinderbuch drei überlange Filme machen zu wollen? Im SF-Forum wird bereits darüber diskutiert:
http://forum.sf-fan.de/viewtopic.php?f=26&t=3438
Quelle: Hollywood Reporter, Celebuzz, Boxoffice
Vielen Daank für die spoilerfreien Kritiken! Ich kann damit sehr, sehr gut leben – es gefällt mir sogar sehr, was ich da lese. Ich liebe die HdR-Filme (und -Bücher) und kann deren Extend Versions nicht oft genug sehen. Von daher freut es mich ungemein, dass die Hobbit-Filme so eine lange Laufzeit haben.
Ich werde jede Sekunde davon genießen und freue mich jetzt noch mehr darauf!
Viele Grüße!
Filme haben generell den Vorteil, dass man sie auf vielerlei Weisen sehen kann. Wenn es mir ausschließlich um die Handlung, den Handlungsbogen und das An- und Abschwellen der Spannung geht, dann bin ich möglicherweise schon von zu viel genossenen Thrillern, Krimis und Actionreissern verdorben. Filme bieten mehr als nur die inhaltliche Ebene. Man kann beispielsweise auf die Musik hören – in einer actiongeladenen Spannungssequenz nimmt man sie gar nicht wahr, wohl aber bei einer „ereignislosen“ Wanderung durchs Hobbitland. Man kann auf die Einstellungsgrößen und auf die Schnitte achten – ein äußerst lehrreiches Unterfangen auch im Hinblick auf die eigenen Wünsche an einen Film. Und schließlich kann man in ruhigen Filmphasen die schauspielerische Leistung der Akteure bewundern; ganz unmöglich ist das bei effektgeladenen Actionszenen, bei denen eine Puppe nicht weniger effektiv eingesetzt werden kann als ein echter Mensch. Die ersten Filmkritiken sagen mir also: Freut euch auf ein grandioses Geschenk!
Ich hätte (und habe :-)) es nicht besser ausdrücken können, Alex!
Kann mich Micha und Alex hier nur anschließen ! UND SCHEIß auf die Kritiken aus USA !!!!
Freue mich jetzt auch noch mehr drauf ! :-D
Ich schneid aus HDR und Avatar einen Film, der genauso aussieht wie der Hobbit..:)
Er wird vor allem ein Flopp wegen des Haupdarstellers „Martin Freeman“. Ich habe selten einen Schauspieler gesehen, der so schlecht aussieht. Sein Gesicht war mir auf den ersten Blick sofort unsympathisch. Als wäre Ihm der Teufel ins Gesicht geschrieben.
Nach dem der Film zuende war dachte ich mir nur – Und was war das jetzt?. Es passiert nicht gerade viel aber ich bin auch nicht ein ausgesprochener HdR Fan und Fantasy Filmen im allgemeinen.