Cherry Wilder (1930-2002)

Cherry Barbara Grimm, die unter ihrem Pseudonym Cherry Wilder als SF-Autorin bekannt wurde, starb am 14. März 2002 im Aotea Hospital in Wellington (Neuseeland) nach langer Krankheit an Krebs.

Cherry Wilder, (c) Grollier

Cherry Barbara Lockett (so ihr Mädchenname) wurde am 3. September 1930 in Neuseeland geboren, und zog 1954 mit ihrem ersten Ehemann nach New South Wales in Australien. Zu dieser Zeit schrieb sie Liebesgeschichten für Frauenmagazine, aber auch wilde Abenteuerstories für männliche Magazinleser. 1961 zog Cherry Wilder mit ihrem zweiten Ehemann Horst Grimm (1928-1992) nach Sydney. Sie wurde Mutter zweier Töchter und schrieb weiterhin Kurzgeschichten und Buchkritiken, aber obwohl sie sehr gerne Science Fiction las, begann sie erst 1973 mir ihren ersten Science Fiction-Geschichte. Diese Erzählung erschien denn auch 1974 unter dem Titel »The Ark of James Carlyle« in »New Writings In SF: 24«. Cherry Wilder hatte die Geschichte übrigens noch unter einem männlichen Pseudonym eingesandt, dann aber noch vor der Veröffentlichung lüftete sie das Geheimnis und die Story erschien unter ihrem neuen Pseudonym Cherry Wilder (»At this time I chose the name Wilder, thinking of Laura Ingalls Wilder, Thornton Wilder, and Sir John Wilder of TV’s „The Power Game“, played by the late Patrick Wymark.«).

Den SF-Lesern in Australien gefiel ihre Erzählung und so trudelten bereits nach dieser einen Veröffentlichung Briefe von SF-Fans und Einladungen zu kleineren SF-Cons ein. Cherry Wilder war von dieser positiven Reaktion so begeistert, daß sie beschloß weiterhin für die SF&Fantasy-Fans zu schreiben. (»Greater rewards came from the reactions to the story from the Sf community. Writers and Fans wrote letters, invited me to Cons, sent me fanzines and made me feel wanted. This had never happened before. I decided to stick with SF and Fantasy. Soon afterwards Horst and I and the two kids, Cathie and Louisa, went to AussieCon 1 in Melbourne, 1975, with Ursula K. Le Guin as Guest of Honour. Wow!«).

Viele Kurzgeschichten und einige Romane folgten, wobei sie besonders durch die Torin-Trilogie (»Das Glück von Brins Fünf«, »Das Feuer, das am nächsten liegt« und »Die Gobelin-Krieger«) bekannt wurde. 1976 zog Cherry Wilder mit ihrer Familie nach Deutschland in die Nähe von Frankfurt. Auch hier suchte Cherry Wilder den Kontakt zu den Fans und besuchte häufig und gerne Cons und lernte Deutsch (»Learning German at age 47 is jolly hard but in the end even my kids agreed that Mutti could speak German«.)

Ende der 80er Jahre zog Cherry Wilder wieder nach Neuseeland. Zu dieser Zeit hatte sie sich bereits der Fantasy zugewandt. Besonders erwähnenswert ist hier ihre „Rules of Hylor“-Trilogie: „A Princess of the Chameln“ (dt. „Prinzessin Aidris“, Goldmann Fantasy, 23859), „Yorath the Wolf“ (dt. „Wolfskrieger Yorath“, Goldmann Fantasy, 23860) und „The Summer’s King“ (dt. „Koenig Sharn“, Goldmann Fantasy, 23861).

Cherry Wilders letzter Roman, »The Wanderer«, erschien im Jahr 2001 in den USA.

Ein Interview mit Cherry Wilder aus dem Jahr 1999 findet sich unter: http://nzsfw.sf.org.nz/articles/article05.htm

Quellen: SFWA, Encyclopedia Of SF, Lexikon der SF-Literatur