Das neue Wallpaper im Oktober 2006

Das Desktop-Wallpapermotiv dieses Monats stammt wieder einmal vom Stuttgarter Illustrator und Autor Thomas Thiemeyer (»Medusa« und »Reptilia«), dessen neuer Roman »Magma« im Februar 2007 bei Droemer-Knaur erscheinen wird.

Wie schon bei den letzten Motiven haben wir auch diesmal wieder Thomas Thiemeyer gebeten etwas zur Entstehungsgeschichte dieses Bildes zu erzählen… und die Geschichte dieses Wallpapers ist etwas ganz besonderes!

»Dieses Bild ist eines, mit dem mich persönlich sehr gemischte Gefühle verbinden. Es entstand anläßlich einer geplanten Neuauflage des Romans »Quest« von Andreas Eschbach. Die Vorgabe lautete, ein Bild zu malen, daß auch den »Nicht-SF-Leser« ansprechen soll. Also den, der vielleicht sonst eher zum Krimi oder Historischen Roman greift. Ich entschied mich für einen Blick ins Innere der gigantomanischen Bibliothek zu Anfang des Buches, weil das eine Szene war, mit deren Umsetzung ich in der Erstausgabe (Farbtafel Nr.1) nie so ganz zufrieden war. Das neue Motiv gehört seitdem zu meinen absoluten Lieblingsbildern. Die Farbigkeit, das Licht, der Raum, hier stimmt einfach alles (wenn man das von einem seiner eigenen Bilder überhaupt sagen darf).

Um so enttäuschender dann die Reaktion des Verlages. Nach überschwenglichen Lobeshymnen verschwand das Bild in der Versenkung, aus der es bis zum heutigen Tage nicht wieder aufgetaucht ist. »Quest« ist natürlich inzwischen längst neu aufgelegt worden, jedoch mit einem nichtssagenden technischen, blauwabernden Hintergrund als Titelbild.

Sowohl die Reaktion des Autors, der sich aus Umschlagfragen grundsätzlich raushält (was ich akzeptiere, obwohl ich denke, daß er hier vielleicht mal eine Ausnahme hätte machen können), als auch die des Verlages, von dem ich nie eine Begründung zu hören bekam, haben mich damals verletzt. Man ist wohl der Ansicht einem Illustratoren sei das egal ob sein Bild abgedruckt wird oder nicht, er habe ja schließlich sein Honorar erhalten.

Liebe Verlage, laßt euch sagen, es ist nicht egal! Wenn man solche Mühe, Liebe und Gehirnschmalz in ein Bild investiert, möchte man es auch veröffentlicht sehen. Solche und ähnliche Überlegungen, haben mich jedenfalls bestärkt, mich etwas aus dem Covergeschäft zurückzuziehen und mich dem schreibenden Fach zuzuwenden, in dem ein gänzlich anderer Umgangston herrscht.«