Der zum Bertelsmann-Konzern zugehörige Verlag Random House hat die Springer-Buchsparte Ullstein Heyne List rückwirkend zum 1. Januar 2003 übernommen, wie Springer heute offiziell bestätigte.
Bei Springer trennte man sich von Buchverlagen aufgrund „der unbefriedigenden Renditeperspektive“ und der „geringen Überschneidung mit dem Kerngeschäft„. Springer erwirtschaftete im Jahr 2001 mit seinem Buchgeschäft einen Umsatz von 167 Mio Euro und einen operativen Verlust von 46 Mio Euro. Ullstein Heyne List hat derzeit knapp 500 Mitarbeiter und verbuchte im ersten Halbjahr 2002 einen Verlust vor Zinsen, Steuern, Firmenwertabschreibungen und Sondereinflüssen von 6 Mio Euro.
Die Bertelsmann-Tochter Random House (u.a. Goldmann und Blanvalet) hat die Übernahme bereits beim Kartellamt angemeldet.
Damit wechselt der Münchner Heyne-Verlag nach nur zwei Jahren wieder seinen Besitzer. Erst im Januar 2001 hatte der Axel Springer-Verlag den Wilhelm Heyne Verlag mit seinen bisherigen Buchverlagen Econ Ullstein List zur Verlagsgruppe Heyne-Ullstein-List zusammengeführt.
Die Frage ist nun, was aus dem SF & Fantasy-Programm des Heyne-Verlags nach der Übernahme durch Random House werden wird. Für die Science Fiction-Reihe könnte diese Fusion glimpflicher verlaufen, als für die Fantasy bei Heyne, denn Random House hat bei seinem Hausverlag Blanvalet längst eine eigene Fantasy-Reihe etabliert, die laut Auskunft vom Januar 2003 sogar zum Herbst hin noch ausgebaut und intensiver beworben werden soll. Es läge also nahe, die Fantasy bei Heyne komplett zu streichen und die Reihe bei Blanvalet zu integrieren. Das bereits stark reduzierte Science-Fiction-Programm könnte wahrscheinlich bei Heyne verbleiben, da in den bisherigen Verlagen der Random House-Gruppe nur noch sehr vereinzelt SF-Titel zu finden sind.
Quelle: Kress.de