DVD-Kritik: »Takien« (2003)

TakienDie Einwohner eines kleinen Dorfes leben im Einklang mit der Natur. Sie haben Angst vor einem Walddämon, der vor allem nachts sein Unwesen treibt. Als der Wald und das Dorf einem gigantischen Staudamm weichen sollen, machen sich unter den Einwohnern Angst und Bange breit. Denn der Walddämon rächt sich an seinen Peinigern…

  Takien
 
Die Einwohner eines kleinen Dorfes leben im Einklang mit der Natur. Sie haben Angst vor einem Walddämon, der vor allem nachts sein Unwesen treibt. Als der Wald und das Dorf einem gigantischen Staudamm weichen sollen, machen sich unter den Einwohnern Angst und Bange breit. Denn der Walddämon rächt sich an seinen Peinigern…
Mit »Takien« schuf der Regisseur Wongpim ein modernes Märchen über Liebe, Verrat und blutige Rache. In einem Land wie Thailand, das sich mehr und mehr von einem Schwellenland zu einem Industriestaat mausert, sind Diskussionen über Tradition und Moderne an der Tagesordnung. Während die Tradition als eine Art idyllischer Zustand beschrieben wird, ist die Moderne der Zerstörer jeglicher Harmonie. Aufgrund der Modernisierung richtet sich der Mensch immer stärker gegen die Natur, so lange bis es keine Natur mehr gibt. Doch die Moderne selbst offenbart sich ebenfalls als Trugschluß. Die neuen Technologien sind keine eigentlichen Heilsbringer, sondern eine Ansammlung unsicherer Faktoren, die zu einer unerhörten Katastrophe führen können. Auf diesem Hintergrund erzählt Wongpin die Geschichte einiger Dorfleute, die aus ihrem traditionellen Leben gerissen werden und in einen Konflikt mit den Menschen aus der Großstadt geraten. Kritik an der Dekadenz des modernen Stadtmenschen macht sich hierbei bemerkbar. In diesen schon für sich allein recht spannenden Konflikt, webt Wongpim die Geschichte einer Waldhexe mit ein, die durch die Bauarbeiten an dem Staudamm ebenfalls ihres Lebensraumes beraubt wird. Dieser sowieso schon jähzornige Dämon sinnt auf Rache und läßt einen Städter nach dem anderen über die Klinge springen.

Die Special-Effects von »Takien« sind recht gut gemacht. Zu den aufsehenerregendsten Szenen gehören die herumfliegenden Baumstämme sowie die Hexe, welche die Protagonisten gegen Ende des Films in Form eines gewaltigen Wasserdämons verfolgt. Im Vergleich zu anderen Genrefilmen aus Thailand wie »Eye« oder »Angulimala« fällt »Takien« allerdings schwächer aus. Dennoch kann dieser Film durchaus als gelungene Abendunterhaltung bewertet werden. 

Takien (Originaltitel: Ta-Kien)
Regie u. Drehbuch: Chalerm Wongpim, Darsteller: Sorapong Chatree, Nanthawat Arsiripojanakul, Rungrawu Barijindakul, Pipat Arphirakchonmakaran.
Thailand 2003
Laufzeit: ca. 90 Min.
Deutscher Vertrieb: e-m-s