Filmkritik: »Avengers: Endgame« (2019) – Eine zweite Chance

Avengers Endgame Poster Avenge the Fallen

Inhalt: Die Geschichte von AVENGERS: ENDGAME setzt nach der fürchterlichen Niederlage der Avengers ein, nachdem Thanos, endlich im Besitz aller von ihm begehrten Infinity-Steine, der gesamten Menschheit seinen verdrehten und tödlichen Willen aufgezwungen hatte. Diesem zufolge löschte Thanos in purer Willkür die Hälfte der Erdbevölkerung aus, darunter auch viele Mitglieder des Avengers-Teams. Nach dieser beispiellosen Zerstörung sehen sich die überlebenden Avengers mit ihrer größten Herausforderung konfrontiert. Sie müssen die alte Entschlossenheit wiederfinden, den Kampf wieder aufnehmen und einen Weg finden, um Thanos vernichtend und für immer zu schlagen.

Der 22. Film aus dem Marvel-Universum bringt nicht nur die Geschichte um Thanos aus »Avengers: Infinity War« zu einem Abschluss, sondern auch die Geschichten aller bisherigen Marvel-Studio-Filme. Laut Kevin Feige (dem Produzenten der Marvel-Filme) endet Phase 3 zwar offiziell erst mit »Spider-Man: Far frome home« (Kinostart 4. Juli 2019), aber das wahre Ende aller drei bisherigen Phasen bringt bereits »Avengers: Endgame«. Es ist auch der erste MCU-Kinofilm ohne eine Post-Credit-Szene. Die Geschichte unserer Haupthelden ist erzählt, neue Überraschungen werden uns erst in Phase 4 erwarten.

Die Russo-Brüder nehmen sich aber auch üppige 182 Minuten Zeit für ihr »Endgame«. Und wer meint, dass ihm die Trailer verraten haben, wie die Avengers versuchen werden die Auslöschung der Hälfte aller Lebewesen durch Thanos ungeschehen zu machen, der wird schnell merken, dass die Russos hier ordentlich getrickst haben. 182 Minuten Laufzeit bedeuten, dass hier mehrere Überraschungen auf den Zuschauer warten. Und es bleibt deshalb auch genug Zeit für die vielen Superhelden aus 22 Filmen und ihre Begleiter nochmals aufzutauchen und einen Teil zum Erfolg eines großen Plans beizutragen.

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Ich werde natürlich nichts über die Twists der Handlung verraten, denn ich halte nichts davon dem Leser den Spaß an einem Film zu nehmen, der viele Überraschungen bereit hält. Was kann man also sagen? So einiges.

»Avengers: Endgame« ist ein anderer Film als »Infinity War« geworden. Es ist ein emotionaler Film, der sich bei aller Action auch Zeit nimmt für unsere beliebtesten Helden – Black Widow (Scarlett Johansson), Hawkeye (Jeremy Renner), Thor (Chris Hemsworth), Hulk (Mark Ruffalo), Captain America (Chris Evans) und vor allem Iron Man/Tony Stark (Robert Downey jr.). Jeder beschreitet hier seinen eigenen Weg und muss wichtige Entscheidungen treffen. Wer jetzt aber meint, dass der Sensenmann hier reiche Beute macht, der sei beruhigt – man kann ohne zu spoilern sagen, dass dem nicht so ist. »Endgame« ist kein Massaker, hier kommt es zur Kulmination aller Helden, die hier ihr Scherflein beitragen, um gemeinsam zu siegen.

Und wie bei »Infinity War« gelingt es das Gleichgewicht zu halten zwischen Action und Emotionalität. Hier muss keine Figur voller Pathos schweigend in die Kamera gucken, damit eine fade Szene emotional wirkt. Hier ist Platz für Humor und große Gefühle, für Mut, Leichtsinn und Slapstick. So wie jeder Film des Marvel-Filmuniversums etwas anders war als seine Vorgänger, so bunt ist dieser Film. Es menschelt natürlich, aber das ist den Marvel-Helden ja nicht fremd.

Wer sich also immer noch fragt, ob es sich lohnt drei Stunden im Kino zu sitzen, dem sei gesagt – Ja, verdammt nochmal, das tut es! »Avengers: Endgame« ist eine Achterbahnfahrt, ein Abenteuer ohne Längen, dem jeglicher Pathos fremd ist. Dies ist der beste Superhelden-Film des Jahres, denn er handelt von Menschen, nicht von Helden.

Filmtitel: »Avengers: Endgame«
Originaltitel: Avengers: Endgame
Startdatum: 24.04.2019
Regie: Anthony & Joe Russo
Darsteller: Robert Downey Jr., Chris Hemsworth, Scarlett Johansson, Chris Evans, Tom Holland, Mark Ruffalo, Jeremy Renner, Chris Pratt, Paul Rudd, u. a.