Inhalt: Thanos ist da und er will alle sechs Infinity-Steine einsammeln um absolute Macht über das Universum zu erlangen. Alle uns bekannten Helden des Erde und des Universums treten an verschiedenen Orten gegen ihn und seine Schergen an, aber wird es ihnen gelingen Thanos aufzuhalten? Die Avengers und ihre Verbündeten sind bereit alles zu opfern…
In der Welt der Superhelden-Comics bedeuten große Crossover-Events, also mehrteilige Geschichten, in denen Helden aufeinander treffen, die ansonsten in getrennten Comic-Heftserien agieren, meistens ganzseitige Panels mit gewaltigen Prügelszenen. Und wenn es ein wirklich wichtiges Event ist, kommt es auch eine groß angelegte Veränderung der Comicwelt mit sich.
Es war schon seit längerem klar, dass der dritte Avengers-Film nicht einfach ein weiteres Avengers-Abenteuer erzählen wird, sondern sich größere Umwälzungen der Marvel-Filmuniversums anbahnen. Alleine schon deshalb, weil klar ist, dass Robert Downey jr. nicht auf ewig Tony Stark spielen wird. »Avengers: Infinity War« ist zum einen der Abschluss der ersten drei Phasen und gleichzeitig doch kein Ende für unsere Helden. Auch wenn die Regisseure Anthony und Joe Russo so getan haben, als wäre der zuerst auf zwei Filme angelegte »Infinity War« nun in einem Film abgehandelt, so ist dem natürlich nicht so – »Avengers 4« wird die Geschichte des Filmes fortsetzen und auch erst die Geschichte zu einem wahren Ende bringen. Soviel sei deshalb verraten: »Avengers: Infinity War« endet letztlich mit einer Frage, nicht mit einer Antwort.
Das klingt kryptisch? So ist es auch gemeint. Ich will und werde hier keine Handlungsdetails verraten, denn natürlich ist die grobe Handlung des Films bekannt (siehe oben) und zum anderen wäre es hier geradezu bösartig jeden Twist zu verraten. Was den Russo-Brüdern jedoch perfekt gelingt, ist es die Balance zwischen den Figuren, dem Bösewicht und der Fortgang der Handlung zu halten. All das, was mich an »Justice League« so genervt hat, fehlt hier völlig: hier müssen nicht Helden sekundenlang voller Pathos in die Kamera blicken nur um dann irgendwelche bedeutungsschwere Worte von sich zu geben. Hier taucht kein Held am Ende auf, um den Bösewicht dann ohne echte Mühe einfach mal wegzuprügeln. Bei Marvel und den Avengers geht es zur Sache und wer die Kampfszene in »Captain America: Civil War« schon beeindruckend fand, darf sich getrost freuen – gegen Thanos fällt das alles größer aus. Und der Kampf beginnt in den ersten Minuten und geht bis zum Schluss des Films weiter. Dabei werden die bekannten Teams bunt durcheinander gewürfelt und z.B. Iron Man, Spider-Man und Doctor Strange treten mit einem Teil der Guardians gegen Thanos an. Auch diesmal bringt übrigens Peter Parker wieder eine rettende Idee aus einem SF-Film in den Kampf ein! Und diese Team-Zusammensetzung lässt ganz richtig auch vermuten, dass die Regisseure zwar an Pathos gespart haben, aber Humor hier trotzdem noch seinen Platz hat. Oder kann sich jemand vorstellen, dass Tony Stark oder Peter Parker angesichts einer kosmischen Katastrophe ihren Humor verlieren?
Übrigens fehlen tatsächlich ein paar Helden bei diesem großem Kampf. Aber es sind nur ganz, ganz wenige. Selbst alte Feinde finden in diesem Film noch einen Platz für einen großen Auftritt, für eine wichtige Szene. Jede Figur findet hier ihren Platz, auch solche, mit denen man nicht gerechnet hatte. Die Stärke des Filmes ist nicht, dass es hier um einen alles entscheidenden Kampf geht, sondern dass es tatsächlich gelingt allen Figuren in diesem Film ihren Platz, ihre Geschichte und manchmal auch ihr Ende finden zu lassen.
Und mein Fazit? Ich will sofort »Avengers 4« sehen und erfahren, wie’s weitergeht. Oder zumindest erfahren, welchen Titel die Fortsetzung tragen wird. Marvel, das muss alles schneller gehen!
PS: Es gibt genau eine Post-Credit-Szene, mit einem Hinweis auf… nein, das verrate ich auch nicht. Wundert Euch selbst!
Originaltitel: Avengers: Infinity War
Startdatum: 26.04.2018
Regie: Anthony und Joe Russo
Darsteller: Robert Downey Jr., Josh Brolin, Chris Evans, Scarlett Johansson, Chris Hemsworth, Mark Ruffalo, Jeremy Renner, Benedict Cumberbatch, Chadwick Boseman, Chris Pratt, Tom Hiddleston, Gwyneth Paltrow, Benicio del Torro