2027, seit 18 Jahren ist kein einziges Baby mehr zur Welt gekommen. Ein unbekanntes Phänomen hat alle Frauen unfruchtbar gemacht und die Menschheit altert unaufhaltsam ihrem Untergang entgegen. Während die ehemals großen Nationen längst am Boden sind, erwehrt sich England mit einem totalitären Regime des Flüchtlingsstroms aus der ganzen Welt. Chaos, Gewalt und Terror beherrschen den Alltag. Inmitten dieses hoffnungslosen Abgrunds ist es ausgerechnet an dem desillusionierten Regierungsangestellten Theo (Clive Owen), der Menschheit ihre letzte Chance zu geben. Angeheuert von seiner immer noch im Widerstand kämpfenden Exfrau Julia (Julianne Moore) wird er zur Eskorte der hoch schwangeren Kee (Claire-Hope Ashitey), der ersten Schwangeren seit über 18 Jahren, auf ihrem gefährlichen Weg zu einem Zufluchtsort auf hoher See…
Alfonso Cuarón kam Anfang 2001 zu dem Projekt, einer Zeit, als er nach einer Geschichte über das neue Jahrtausend suchte. Für ihn beschränken sich viele »futuristische« Stoffe lediglich darauf, eine diktatorische Zukunftswelt zu präsentieren – ihm und seinem Ko-Autoren Sexton schwebte hingegen eine andere Form der Tyrannei vor. »Viele Zukunftsgeschichten bieten eine Art ‚Big Brother’-Klima. Für mich ist das allerdings eine Sichtweise des 20sten Jahrhunderts. Künftige Diktaturen kommen in Verkleidung daher, die Tyrannei des 21sten Jahrhunderts heißt Demokratie – darin lag für mich das interessante Konzept für ‚Children of Men’.«
Sexton und Cuarón unterhielten sich im Vorfeld mit vielen Leuten darüber, wie sie sich die Zukunft vorstellen. Dabei kristallisierten sich vor allem zwei Ängste heraus: Zum einen die Vorhersage einer massiven globalen Migration samt politischer Umwälzungen (die Statistik zeigt, dass die Bevölkerungswanderungen in den letzten zehn Jahren größer waren als jemals zuvor). Zum zweiten fürchten viele Menschen die Folgen, die sich aus über 300 Jahren Kolonialisation ergeben. Fügt man zu diesem Szenario noch die Gefahr zunehmender Pandemien, das Anwachsen des internationalen Terrorismus sowie den globalen Klimawandel hinzu, bekommt man die Vision einer nahen Zukunft, wie sie »Children of Men« zugrunde liegt.
Für Cuarón und Sexton liegen die Wurzeln ihrer Welt von morgen in der Wirklichkeit von heute. Verschiedene gravierende Dinge sind im Vorfeld bereits geschehen, als sie mit ihrer Geschichte am 16.November 2027 in London beginnen: Es ist im poetischen und buchstäblichen Sinn »der Tag am Morgen danach«.
Ob die Vision der Zukunft in »Children of Men« trostlos oder hoffnungsvoll ist? Der Autor und Regisseur sieht den Film als einen Spiegel, der die Vorstellungen des Publikums in die Story einbezieht. »In unserer fiktiven Zeitachse zeigen wir zu Beginn unseres Films Geschehnisse, über die in 21 Jahren vielleicht auf diese Art im Fernsehen berichtet werden wird. Aber ich möchte den Zuschauern keine einfachen Antworten bieten. Ich möchte lieber Fragen aufwerfen, die das Publikum zum Nachdenken provozieren. Deswegen ist dieser Film ganz genau so hoffnungsvoll oder trostlos wie der Zuschauer, der ihn sich anschaut.«
Quelle: UIP
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