Bester Roman 1995
Andreas Eschbach
»Die Haarteppichknüpfer«
(Schneekluth Verlag)
ISBN 3-7951-1371-7
Beste Kurzgeschichte 1995
Marcus Hammerschmitt
»Die Sonde«
(in: »Der Glasmensch«, Suhrkamp TB 2473)
ISBN 3-518-38973-4
Auf den Plätzen 2. – 5. landeten jeweils:
Sparte Roman:
2. Gert Heidenreich, »Die Nacht der Händler« (Piper Verlag)
3. Heinz Riedler, »Brot und Spiel« (Suhrkamp TB)
4. Uwe Anton, »Psychospiel «(Perry Rhodan Planetenroman)
5. Christoph Ransmayr, »Morbus Kitahara« (Fischer Verlag)
Sparte Kurzgeschichte:
2. Marcus Hammerschmitt, Der Glasmensch (Suhrkamp)
3. Andreas Eschbach, Der Mann aus der Zukunft (DIE ZEIT)
Michael K. Iwoleit, Die Endzeitkinder (Heyne)
5. Marcus Hammerschmitt, Der Sturmwart (Suhrkamp)
Deshalb will ich hier auch noch ein wenig aus den beiden Laudatios zitieren:
»Andreas Eschbach ist mit seinem Erstlingswerk das Kunststück gelungen einen Roman zu verfassen, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite gefangen hält und am Ende mit einer Tragödie konfrontiert, die galaktische Dimensionen hat und doch mit einer geradezu bestechenden Logik erfolgt.
»Die Haarteppichknüpfer« ist ein spannendes und immer wieder überraschendes Buch, das vor allem durch seine ungewöhnliche Erzählweise fesselt. Denn der Leser muss auf eine durchgehende Hauptperson, oder gar Helden verzichten und bekommt die Geschichte nur in Episoden, ähnlich kleinen Puzzleteilen, erzählt, deren Charaktere oft genug am Ende den Tod finden. Erst mit der Zeit finden sich passende Puzzlestücke, man beginnt zu spekulieren und nachzudenken und erkennt ein erstes Muster, eine Ahnung des Gesamtbildes…
Es ist gerade diese gelungene und beinahe schon mathematisch zu nennende Konstruktion eines durchgehenden Spannungsbogens, die diesem Buch seinen besonderen Reiz verleiht.«
aus der Laudatio zu »Die Haarteppichknüpfer«
»Hammerschmitts große Leistung besteht darin, anhand eines persönlichen Schicksals den innersten Konflikt unserer technisierten Gesellschaft aufzuzeigen. Wie weit entfernen wir uns von unseren Ursprüngen, indem wir uns einer selbstgeschaffenen, künstlichen Scheinrealität anheim geben? Geben wir dadurch unsere eigene Menschlichkeit auf? »Wir sind Geistwesen. Das haben die Religionen schon immer gewußt. Was sie nicht gewußt haben, ist, daß wir Technik brauchen, um es wahr zu machen«, läßt der Autor eine Figur seiner Geschichte sagen. In diesen Worten liegt gleichermaßen Verheißung und Gefahr. Man möchte dem kritiklos an sie Glaubenden mit den Worten einer anderen Figur aus dem Text antworten: »Es gibt nur eine Realität, und das ist die, in der Sie sich jetzt gerade befinden. Vergessen Sie das nie.« Eine Wahrheit mit der Prägnanz eines Philip K. Dicks. Was aber tun, wenn sich die Realitäten permanent verändern?«
aus der Laudatio zu »Die Sonde«