Die Dokumentation der Ereignisse rund um den »Bundesverband für Phantastik und Innovation e.V.«.
Iwoleit, Hahn und Pukallus treten aus AREA+49 aus!
Im November des letzten Jahres wurde in Dortmund der „Bundesverband für Phantastik und Innovation e.V.“ gegründet, der auch unter dem Kürzel „AREA+49“ bekannt ist (Homepage unter http://www.area49.de/). In einer Presseinformation vom November 1998 werden die Ziele des Verbands u.a. wie folgt definiert: „Der Bundesverband Phantastik und Innovation e.V. (Area 49) wird die Interessen der in diesem Genre Tätigen vertreten und Kontakt zu Industrie und Medien herstellen.“
In einer heute bei der Redaktion eingegangen eMail geben drei bekannte deutsche SF-Profis ihren sofortigen Austritt bekannt. Michael K. Iwoleit, Ronald M. Hahn (zuletzt auch Präsidiumsmitglied) und Horst Pukallus, die u.a. als Autoren, Herausgeber und Übersetzer tätig und bekannt sind, schildern im folgenden Ihre Gründe:
„SF-Mafia
PRO BONUM – CONTRA MALUM
Interessenvertretung deutschsprachiger SF-Autoren in Gründung
„We can make you, we can break you“
Ronald M. Hahn
Ron_Hahn@compuserve.com
Michael Iwoleit
iwoleit@cityweb.de
Horst Pukallus
HorstPukallus@compuserve.com
An den
Bundesverband Phantastik und Innovation e.V. (Area 49)
Westfalendamm 73
44141 Dortmund
Austrittserklärung
Hiermit erklären die Unterzeichneten mit sofortiger Wirkung ihren Austritt aus dem Bundesverband Phantastik und Innovation e.V. (Area 49).
Als Gründungsmitglieder des Verbandes haben wir im Rahmen unserer Verbandstätigkeit den Eindruck gewonnen, daß es sich bei dem Verband um ein in jeder Hinsicht inkorrekt und inkompetent betriebenes und unseriöses Projekt handelt. Wir haben das Gefühl, auf der Gründungsversammlung am 29. November 1998 getäuscht worden zu sein und möchten im Interesse unseres persönlichen und beruflichen Ansehens nicht mehr mit dem Verband assoziiert sein.
Zur Begründung führen wir folgende Punkte an:
- Auf der Gründungsversammlung ist von Herrn Garrelt Alexander Post (gen. Beluga Post) eine überwiegende Finanzierung des Verbandes seitens der Wirtschaftsförderung der Stadt Dortmund behauptet worden. Sechs Monate nach der Gründung des Verbandes ist noch keine Finanzierung erfolgt.
- Trotzdem ist der Verband horrende finanzielle Verpflichtungen eingegangen, die weder durch gegenwärtige noch künftige Einnahmen gedeckt werden.
- Die (inzwischen zurückgetretene) Kassiererin hat binnen sechs Monaten des Verbandsbestehens keine Vollmacht über die Verbandsfinanzen erhalten. Vielmehr blieb die Vollmacht über das Konto in völlig unüblicher Weise bis dato ausschließlich in den Händen des angestellten Geschäftsführers, Herrn Garrelt Alexander Post.
- Das Präsidium hat nie ordnungsgemäße Präsidiumssitzungen abgehalten und bei seinen Zusammenkünften keine Beschlußprotokolle angefertigt, die den Angehörigen des Präsidiums zugestellt wurden.
- Es gibt keinerlei Transparenz der Präsidiumstätigkeit.
- Die im Gründungspapier formulierten Verbandsaufgaben und -ziele sind nicht ansatzweise in Angriff genommen worden. Die Mehrheit des Präsidiums hat sich ausschließlich mit der Organisation der Science Fiction-Tage NRW 1999 (Trinity-Con) beschäftigt.
Aus diesem Grund halten wir einen Verbleib (bzw. die Mitgliedschaft) im Bundesverband Phantastik und Innovation e.V. (Area 49) nicht für empfehlenswert.
Wir empfinden die moralische Verpflichtung, die Mitglieder des Bundesverbandes Phantastik und Innovation e.V. (Area 49) über unsere Einschätzung zu informieren, um einer weiteren Schädigung der Mitglieder und eventueller Interessenten vorzubeugen.
Wir machen diese Austrittserklärung der Öffentlichkeit zugänglich.
Düsseldorf, 7.5.1999
Ronald M. Hahn Michael Iwoleit Horst Pukallus“
Eine offizielle Stellungnahme des „Bundesverbands“ steht bisher aus – so sie denn erfolgen sollte.
Quelle: Iwoleit, Hahn & Pukallus
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8. Mai 1999
Stellungnahme des „Bundesverbands Phantastik und Innovation (AREA49) e.V.“
Folgende offizielle Stellungnahme vom „Bundesverband Phantastik und Innovation (AREA49) e.V.“ zur gestrigen Meldung „Iwoleit, Hahn und Pukallus treten aus AREA+49 aus!“ ist heute eingetroffen, die ich im folgenden komplett und unkommentiert wiedergebe:
„Die Mitglieder Horst Pukallus, Michael Iwoleit und Ronald M. Hahn haben Ihren Austritt erklärt und ihre Begründung veröffentlicht. Dabei wurden Behauptungen aufgestellt, die nicht richtig sind.
– Auf der Gründungsversammlung ist von Herrn Garrelt Alexander Post (gen. Beluga Post) eine überwiegende Finanzierung des Verbandes seitens der Wirtschaftsförderung der Stadt Dortmund behauptet worden. Sechs Monate nach der Gründung des Verbandes ist noch keine Finanzierung erfolgt.
Richtig ist: Es liegen Bescheiden der Wirtschaftsförderung Dortmund über die Bewilligung von Fördergeldern vor.
– Trotzdem ist der Verband horrende finanzielle Verpflichtungen eingegangen, die weder durch gegenwärtige noch künftige Einnahmen gedeckt werden.
Richtig ist: Die Finanziellen Verpflichtungen sind für die Verbandsarbeit notwendig und erstrecken sich über die Mietkosten für die Büroräume und den Eigenanteil der Gehälter. Diese Beträge sind durch die Mitgliedsbeiträge größtenteils gedeckt. Nach Kaufmännischem Verständnis ist eine 100%-Deckung bis Jahresende gegeben. Alle weiteren Kosten werden durch Zweckgebundene Spenden von Mitgliedern gedeckt.
– Die (inzwischen zurückgetretene) Kassiererin hat binnen sechs Monaten des Verbandsbestehens keine Vollmacht über die Verbandsfinanzen erhalten. Vielmehr blieb die Vollmacht über das Konto in völlig unüblicher Weise bis dato ausschließlich in den Händen des angestellten Geschäftsführers, Herrn Garrelt Alexander Post.
Richtig ist: In Verbänden ist es üblich, daß der Kassierer eine reine Kontrollfunktion hat und die laufenden Geschäfte vom Geschäftsführer getätigt werden. Herr Post ist nicht als Geschäftsführer angestellt, sondern übt diese Tätigkeit ehrenamtlich aus.
– Das Präsidium hat nie ordnungsgemäße Präsidiumssitzungen abgehalten und bei seinen Zusammenkünften keine Beschlußprotokolle angefertigt, die den Angehörigen des Präsidiums zugestellt wurden.
Richtig ist: Bisher hat eine Präsidiumssitzung stattgefunden. Zu dieser Sitzung wurde ein Protokoll angefertigt und allen Präsidiumsmitgliedern zugeleitet.
– Es gibt keinerlei Transparenz der Präsidiumstätigkeit.
Richtig ist: Die Präsidiumssitzungen und die Informationstreffen des Präsidiums sind öffentlich.
– Die im Gründungspapier formulierten Verbandsaufgaben und -ziele sind nicht ansatzweise in Angriff genommen worden. Die Mehrheit des Präsidiums hat sich ausschließlich mit der Organisation der Science Fiction-Tage NRW 1999 (Trinity-Con) beschäftigt.
Richtig ist: Große Teile der Verbandziele wurden angegangen. Die Organisation der Science Fiction Tage NRW gehören laut Präsidiumsbeschluß zu den Verbandsaufgaben.
Dortmund und Berlin, den 8. Mai 1999
Ronald Hoppe
Vizepräsident
++++++
Bundesverband Phantastik und Innovation (AREA49) e.V.
eMail dialog@area49.de
http://www.area49.de/“
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8. Mai 1999
Reaktion auf Stellungnahme
Klaus Hammer, ehemaliges Mitglied von AREA+49, verfasste folgende eMail als Reakttion auf die Stellungnahme:
„Hallo,
als Gründungmitglied und aufgrund der Tatsache, daß ich bei fast allen „öffentlichen“ Treffen und Vorstandssitzungen anwesend war und der Vize dieses Thema bereits in die Öffentlichkeit getragen hat, möchte ich mich hiermit EINMAL, ein letztes mal, öffentlich zu diesem Thema (area49) äußern.
Dabei wurden Behauptungen aufgestellt, die nicht richtig sind.
Falsch. Die Aussagen der genannten Personen passen nur einigen Personen nicht in ihr Weltbild.
– Auf der Gründungsversammlung ist von Herrn Garrelt Alexander Post (gen. Beluga Post) eine überwiegende Finanzierung des Verbandes seitens der Wirtschaftsförderung der Stadt Dortmund behauptet worden. Sechs Monate nach der Gründung des Verbandes ist noch keine Finanzierung erfolgt.
Richtig ist: Es liegen Bescheiden der Wirtschaftsförderung Dortmund über die Bewilligung von Fördergeldern vor.
Falsch! Richtig ist, daß die Fördergelder NUR unter Bedingungen gezahlt werden, die der Verband in absehbarer Zeit NICHT erfüllen kann. (Z.B.: FÜNF Vollzeit Arbeitsplätze etc.)
Da Herr Garrelt Alexander Post gerne und ausführlich von seinen Fähigkeiten als Verwaltungsfachwirt schwärmt, hätte er sich vielleicht vor der Abgabe derartiger Versprechen genauer informieren sollen.
Tatsache bleibt:
Die Wirtschaftsförderung wird NICHT zahlen. Und wenn doch, dann sind die Leistungen unter der Angabe von unrichtigen Behauptungen und Darstellungen Geleistet worden und werden in jedem Fall zurückgefordert. Die Information, daß die Wirschaftsförderung nur unter diesen Bedingungen Zahlt und wenn, in welchem Rahmen, ist erst nach mehrmaligem intensiven Nachfragen von Herrn Post zu erfahren gewesen.
– Trotzdem ist der Verband horrende finanzielle Verpflichtungen eingegangen, die weder durch gegenwärtige noch künftige Einnahmen gedeckt werden.
Richtig ist: Die Finanziellen Verpflichtungen sind für die Verbandsarbeit notwendig und erstrecken sich über die Mietkosten für die Büroräume und den Eigenanteil der Gehälter. Diese Beträge sind durch die Mitgliedsbeiträge größtenteils gedeckt.
Falsch. Allein die Ausgaben für die Büroräume (ca.DM1500,-/Monat) übersteigen die Einnahmen aus den Mitgliedsbeiträgen (ca. Dm1000,-/Monat) um einiges.
In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, daß die Zustimmung zur Anmietung dieser Räume erst erfolgt ist, nachdem Herr Post glaubhaft zugesichtert hat, daß ein Teil der Räume Teilweise untervermietet werden, um die Kosten zu decken. Es gäbe dahingehend bereits Zusagen.
Es erübrigt sich fast schon, zu erwähnen, daß die versprochenen Vermietungen bisher ausgebieben sind. Lediglich ein Kellerraum ist an einen SF-Club vermietet worden. Jedoch hat der „Verwaltungsfachwirt“ es hierbei nicht für nötig gehalten, einen Untermietvertrag abzu schließen.
Nach Kaufmännischem Verständnis ist eine 100%-Deckung bis Jahresende gegeben. Alle weiteren Kosten werden durch Zweckgebundene Spenden von Mitgliedern gedeckt.
Totaler Quatsch. Ansonsten erübrigt sich wohl jeder Kommentrar.
– Die (inzwischen zurückgetretene) Kassiererin hat binnen sechs Monaten des Verbandsbestehens keine Vollmacht über die Verbandsfinanzen erhalten. Vielmehr blieb die Vollmacht über das Konto in völlig unüblicher Weise bis dato ausschließlich in den Händen des angestellten Geschäftsführers, Herrn Garrelt Alexander Post.
Richtig ist: In Verbänden ist es üblich, daß der Kassierer eine reine Kontrollfunktion hat und die laufenden Geschäfte vom Geschäftsführer getätigt werden. Herr Post ist nicht als Geschäftsführer angestellt, sondern übt diese Tätigkeit ehrenamtlich aus.
So. Richtig ist, daß der (bis auf den Präsidenten) anwesende Vorstand am 10.4.1999 Herrn Post den AUFTRAG erteilt hat, der Schatzmeisterin eine Kontovollmacht sowie die Online-Banking Daten zur Verfügung zu stellen. Dies ist bis zum Tage ihrer Kündigung NICHT geschehen.
Darüber hinaus ist Herr Post während der Gründungsversammlung zum Geschäftsführer bestimmt worden, da er glaubhaft dargestellt hat, daß das Arbeitsamt einen Großteil der Gehaltskosten übernimmt.
Und: Oh welche Überraschung, Das Arbeitsamt zahlt nicht für Leitende Angestellte. Also übt Herr Post diese Funktion halt Ehrenamtlich aus. (Ist nicht ganz daß, was die Gründungsversammlung bschlossen hat)
– Das Präsidium hat nie ordnungsgemäße Präsidiumssitzungen abgehalten und bei seinen Zusammenkünften keine Beschlußprotokolle angefertigt, die den Angehörigen des Präsidiums zugestellt wurden.
Richtig ist: Bisher hat eine Präsidiumssitzung stattgefunden. Zu dieser Sitzung wurde ein Protokoll angefertigt und allen Präsidiumsmitgliedern zugeleitet.
Das ist korrekt. In der ganzen Zeit von November bis Mai hat EINE Präsidiumssitzung stattgefunden. Trotz aller Probleme wurden alle anderen Treffen der Vorstandsmitglieder als „nicht Präsidiumssitzung“ deklariert.
– Es gibt keinerlei Transparenz der Präsidiumstätigkeit.
Richtig ist: Die Präsidiumssitzungen und die Informationstreffen des Präsidiums sind öffentlich.
Ich glaube, hier liegt ein Verständigungsproblem. Es gibt KEIN Problem mit der Transparenz der (einen) Präsidiumssitzung sondern mit der PRÄSIDIUMSTÄTIGKEIT. (incl. des ersten Hauptamtlichen Mitarbeiter und Ehrenamtlichen Geschäftsführers)
– Die im Gründungspapier formulierten Verbandsaufgaben und -ziele sind nicht ansatzweise in Angriff genommen worden. Die Mehrheit des Präsidiums hat sich ausschließlich mit der Organisation der Science Fiction-Tage NRW 1999 (Trinity-Con) beschäftigt.
Richtig ist: Große Teile der Verbandziele wurden angegangen. Die Organisation der Science Fiction Tage NRW gehören laut Präsidiumsbeschluß zu den Verbandsaufgaben.
Hier sieht es so aus, daß die AREA49 auf den SF-Tagen 1998 als eine Zweckgemeinschaft von SF-Tätigen im Deutschsprachigen Raum vorgestellt worden ist. Auf der Gründungsversammlung sind diesen Zielen noch diverse „Zusatzbetätigungsfelder“ hinzu gekommen.
Von alledem ist, mit Ausnahme der SF-Tage die ZUFÄLLIG ein Mitgliedsverein organisiert werden*, NICHTS geschehen.
* Die SF-Tage e.V., Vorstand: u.a.: Herr Post
Ronald Hoppe
Vizepräsident
Ich schreibe Deine Äußerungen in diesen Mails Deiner Räumlichen Entfernung und somit großen „Distanz“ zu. Daß Du Dich allerdings wieder von Herrn Post und Herrn Buchner hast überreden lassen, diese „PR“ Mail zu verschicken finde ich sehr schade.
Der Präsident hat offenbar andere Dinge zu erledigen, als sich um den Verband zu kümmern.
Hiermit ziehe ich meine Kündigungsrücknahme vom 13.3.1999 zurück.
Ich bekräftige meine Fristlose Kündigung der Mitgliedschaft vom 6.3.1999 bei der ich als Hauptgrund die Haftung von Vereinsmitgliedern für die Schulden des Vereins (vgl.: BGB§31, BGB§42(2)) angeführt habe.
Die Rücknahme der Kündigung ist mir durch Zusagen, die bis heute nicht gehalten worden sind, abgerungen worden.
Ich glaube, daß die Idee der Area, eine Gemeinschaft der SF-Tätigen im Deutschsprachigen Raum zu sein, gut war. Jedoch ist diese Idee von dem Größenwahn und der Geltungssucht einiger weniger zerstört worden.
Hochachtungsvoll,
Klaus Hammer“
Quelle: Klaus Hammer (Verwendung mit freundlichen Genehmigung)
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8. Mai 1999
Folgender Beitrag ging von Klaus Witzenhausen (SF-Base.de) zur Veröffentlichung ein:
„An alle Leser der sf-base.de!
Hiermit möchte ich mitteilen, daß ich heute am 08.Mai 1999 meine Mitgliedschaft bei der AREA49 zurückgezogen habe. Außerdem werde ich als Agent Deutschland/OST für die SFT NRW und Trinity ausscheiden. Das heißt, daß ich ab heute nur noch die Interessen der sf-base.de vertreten werde!
Zu diesen Schritt mußte es unweigerlich von meiner Seite kommen, da ich nicht mit der Arbeit des Bundesverbandes zufrieden bin, wie ich auch gleich begründen werde.
- Es steht in der Satzung geschrieben, daß der Bundesverband für Phantastik und Innovation e.V. mit Sitz in Dortmund, auch für die einzelnen Fans gegründet wurde. Leider hat sich anhand der verschiedenen Interviews von Herrn Beluga Post (Geschätsführer), herausgestellt, daß es den Fans nur möglich ist im Bundesverband einzutreten, wenn sie schon einen anderen Club angeschlossen sind! In meinen Augen ist das ein Betrug oder auch Verrat an den Fans!
- Ist laut Aussage von Herrn Post die Trinity/SF-Tage NRW in den Bundesverband eingeflossen, was in meinen Augen aber nicht sein darf, weil es ja eine ganz andere Organisation als die AREA49 ist, und somit nur als Club oder ähnliches im Bundesverband angeschlossen sein darf!
- Der Commerz im Bundesverband sich immer mehr zeigt, indem es immer mehr zu einen Verein für Profis wird. Die einfachen Fans bleiben somit wieder mal auf der Strecke!
- Ich trotz vieler Anfragen nach Material für meine Funktion als German Agent nach Material immer wieder vertröstet worden bin! Es hat den Anschein, daß ich nur als Vorzeigeobjekt dienen sollte, um den Leuten zu zeigen, daß auch wir ´Ossies´ eine Chance im westen haben! Leider muß ich dazu sagen, daß ich mich ziemlich verarscht fühle!
- Werde ich wie vorgesehen meine Vorträge über „Kurd Laßwitz und Jules Verne“ in Dortmund am 22.05.99 zum TRINITY halten! Wer Interesse hat, ist gerne dazu eingeladen.
- Hoffe ich, daß sich jetzt jeder Fan, Club und/oder Verein sein eigenes Bild von meinen Gründen und vom Bundesverband machen kann.
Leider bedauere ich diesen Schritt, aber er war für mich eine dringende Notwendigkeit.
Klaus Witzenhausen (chefredakteur@sf-base.de)“
23./24./26. September & 5. Oktober 1999
LICHTJAHR 7 und AREA+49
- Offener Brief des Freundeskreis Science Fiction Leipzig e.V.
- Reaktion von Ronald Hoppe
- Reaktion von Ronald M. Hahn
- Antwort des FKSFL e.V.
Am 23. September traf in der Redaktion der folgende „Offene Brief des Freundeskreis Science Fiction Leipzig e. V. bezüglich der Beteiligung des Bundesverbandes Phantastik und Innovation am Phantastik-Almanach „Lichtjahr 7““ ein, den ich im folgenden ungekürzt wiedergebe.
„Es wäre ja auch zu schön gewesen. Immerhin klagen die deutschsprachigen, SF publizierenden Verlage über extreme Absatzschwierigkeiten und plötzlich kommen da einige Fans daher und wollen (immerhin in Zusammenarbeit mit Erik Simon, dem einzigen Profi in unserer Runde) nicht etwa ein Small-Press-Paperback in Kleinstauflage publizieren, sondern ein Hardcover mit Schutzumschlag und Farbtafeln in einer Auflage von mehreren hundert Stück. Wer soll denn das bezahlen?
Dies war auch die Frage, die uns gleich nach der Idee, dieses Buch zu machen, bewegte. Erste Kostenvoranschläge wurden eingeholt und Kalkulationen durchgeführt. Denn eins stand für uns immer im Vordergrund: Erst wenn wir sicher waren, das Buch auch wirklich finanzieren zu können, sollte Werbung und die Annahme von Vorauszahlungen erfolgen. Jeder kann sich noch an die Enttäuschung erinnern, als der Verlag „Das Neue Berlin“ Vorbestellungen für „Lichtjahr 7“ annahm und das Buch dann zusammen mit dem gesamten SF-Programm aufgab. Das sollte diesmal unbedingt vermieden werden.
Auf der Suche nach Hilfe stießen wir beim Bundesverband Phantastik und Innovation, auch „Area 49“ genannt, auf begeisterte Zustimmung. In ersten Gesprächen erklärte sich der Vorstand des Vereins bereit, die Finanzierung, Organisation des Drucks, Werbung und den Absatz des Buches zu übernehmen (und würde dafür natürlich die Einnahmen des Verkaufs erhalten, einen finanziellen Gewinn planten wir für uns selbst von Anfang an nicht ein). Somit hätten wir uns nur um den Inhalt und die Gestaltung des Buches kümmern müssen. Dies an sich war bereits eine nervenaufreibende Sache, immerhin hatten die vorangegangenen Bände hohe Standards gesetzt und die gesamte Arbeit wurde über mehrere Monate von einer handvoll Leute in ihrer Freizeit erledigt. Doch die Bereitschaft der Autoren, uns ihre Werke unentgeltlich zu überlassen und die durchweg positive Reaktion unter den Lesern motivierten uns dabei. Erste Vorbestellungen gingen ein, deren Zahl nach Artikeln in Tageszeitungen rasch anwuchs.
Spätere Anfragen an Area 49 wurden mit der Zusicherung beantwortet, dass man zu seinem Wort stehen würde. Dabei wurde der Zusatz „Es dürfe kein finanzielles Debakel geben“ gemacht. Um dies zu verhindern, wurden gestellte Auflagen und Wünsche z. B. bzgl. Werbung von unserer Seite sehr ernst genommen und weitgehend erfüllt (so wurde zum Beispiel ein Subskriptionspreis eingeführt, dessen Differenz zum Herstellungspreis der FKSFL aus seiner Kasse bezahlt). Außerdem wurde Eriks Einverständnis hinsichtlich der Duldung von kostenpflichtiger Werbung in Lichtjahr 7 eingeholt. Erste Skepsis kam jedoch auf, als es nicht möglich war, genaue Angaben betreffs der geplanten Organisation des Drucks und Vertriebs zu erhalten. Dies war einer der Gründe, warum der Vorstand des Freundeskreis SF Leipzig zum Trinity-Con nach Dortmund fuhr (der andere, dass es einfach ein sehr schöner Con mit vielen interessanten Gästen war). Trotz mehrfacher Absprachen für ein Gespräch, tauchte Ronald Hoppe (der sich mittlerweile von Area 49 für das Projekt verantwortlich zeichnete), zu keinem der vereinbarten Termine auf. Es kam lediglich zu einem kurzen Gespräch mit. T. Braatz, unserem Clubleiter. Auch ein mitgebrachtes Werbevideo für Lichtjahr wurde trotz Drängens unsererseits nur ein einziges Mal gezeigt.
Als schließlich der Satz und das Layout fertig waren und alles zum Druck bereit, erhielten wir vom Vorstandsmitglied Ronald Hoppe die vernichtende Auskunft, dass Area 49 das Projekt nicht finanzieren würde, auch keine andersartige Beteiligung in Erwägung ziehe. Der Absatz der Gesamtauflage (von uns zunächst auf 300 Stück festgelegt und dann von Area 49 selbst auf 500 erhöht) sei fragwürdig und zumindest langwierig und daher finanziell nicht vertretbar. Man schätze ausgehend von den Vorverkaufszahlen einen Absatz von 300 Stück bis Ende 2000. Somit war das Schlimmste, das wir uns vorgestellt hatten, allen Versicherungen zum Trotz eingetreten.
Wir gaben jedoch nicht auf. Nach all der aufgewandten Mühe und Zeit haben wir uns nun selbst um die Erledigung der anstehenden Arbeiten gekümmert. Eine Druckerei wurde gefunden und aus den Vorauszahlungen und unserem Eigenkapital die Herstellung finanziert. Im Augenblick sind die ersten Exemplare gedruckt und werden zum angekündigten Termin verkauft werden können.
Wir sind von der Vorgehensweise von Area 49 natürlich schwer enttäuscht. Dabei ist nicht einmal die Ablehnung das Schlimmste, obwohl auch sie nicht leicht hinzunehmen ist. Viel schwerer wiegt in unseren Augen die monatelange Täuschung. Uns erst kurz vor der geplanten Drucklegung ihre Entscheidung mitzuteilen, brachte ein Scheitern des gesamten Projektes nahe. Andererseits scheint man bei Area 49 nicht verstanden zu haben, dass sich hier für die Vereinigung selbst eine Chance geboten hätte. Nach all den Streitereien und gegenseitigen Vorwürfen innerhalb des Verbandes wäre hier die Möglichkeit gewesen, ein Produkt der Vereinsarbeit vorzuzeigen. Denn den Prognosen von Area 49 zum Trotz, wächst das Interesse an „Lichtjahr 7“ beständig (mehr als 300 Exemplare werden bis zur Buchpremiere am 2. Oktober verkauft sein). Anscheinend hat man sich aber entschieden, eher auf die zugträchtigeren Pferde wie Star Wars zu setzen. Stellt sich nur die Frage, wozu man, wenn ein Geschäft so lukrativ ist, dass sich Area 49 dafür interessiert, sie dann überhaupt beteiligen sollte.
Schließlich ist von der vorgeblichen Professionalität in unserem Fall wenig zu spüren gewesen. Es wurden uns feste Zusagen gemacht, auf deren Erfüllung wir hätten bestehen können. Vielleicht empfiehlt es sich, beim nächsten Mal zunächst die Angelegenheit genauer zu prüfen und erst danach Versprechungen zu tätigen. Area 49 hat seinen eigenen Part nur halbherzig gespielt. So wurde der Verkauf von Werbeseiten in Lichtjahr 7 nicht angegangen. Des weiteren haben wir nie Angebote von Druckereien, die Area 49 einholen wollte, zu Gesicht bekommen. Die versprochene massive Werbung (z.B. bei Mitgliedern) wurde von Area 49 erst im August getätigt und auch die Präsenz im Internet (mit Ausnahm von epilog) auf den Seiten von Area 49 war gleich Null.
Wir haben unsere Konsequenzen aus den Geschehnissen gezogen: Der Freundeskreis Science Fiction Leipzig e. V. beendet seine Mitgliedschaft im Bundesverband Phantastik und Innovation. Die von uns hier aufgezeigten Geschehnisse können von uns durch Dokumente und Zeugen gegebenenfalls bestätigt werden.
PS: Unsere Einschätzung des Wirkens von Area 49 sehen wir auch durch die Pleiten bei der Star-Wars-Präsentation (kurzfristiger Rückzug) und der USP in Berlin bestätigt. Mitglieder werden zwar über die Events informiert, erhalten aber so gut wie keine Informationen über deren Streichung. Wer bitte schön legt bei Area 49 fest, welches Projekt unterstützt wird und welches nicht? Wir wurden als Mitglied nie gefragt. Es sollte schon längst eine Mitgliederzeitschrift herauskommen. Wo ist diese? Das Fandom wurde anscheinend zeitweilig nur unterstützt (Farbcoverdruck der Fanzines bzw. Programmhefte: Solar X, Bärzin, Zwischen Mars und Venus), um Mitglieder rekrutieren zu können. Dies ist nun auch vorbei. Auf diverse Anfragen wird mit Schweigen reagiert. Wir vermuten, dass auch andere ostdeutsche Clubs (westdeutsche gibt es kaum) in nächster Zeit austreten werden.“
Quelle: Dirk Berger, Freundeskreis SF Leipzig
Die folgende Stellungnahme von Ronald Hoppe ging in der Redaktion am 24. September 1999 per eMail ein:
„Gestern erhielt ich über die Newsletter „phantastik.de“ und „SF-FAN – Informationsdienst“ einen offenen Brief von Dirk Berger, Freundeskreis SF Leipzig. Obwohl auch ich in dem Brief genannt wurde, wurde mir erst heute gegen 13.00 Uhr eine Kopie von Thomas Braatz gemailt.
Als ich von dem Projekt „Lichtjahr 7“ hörte, war ich selbstverständlich begeistert und bin es auch heute noch. Zu den Aufgaben der AREA49 gehört selbstverständlich die Unterstützung solcher Projekte, wie >Lichtjahr 7<, wobei es aber nicht funktioniert, daß Mitglieder Traumschlösser bauen und die AREA49 dann zusehen muß wie die Traumschlösser zu realisieren sind.
Im Januar nahm Thomas Braatz mit mir Kontakt auf, um die AREA49 um Unterstützung bei der Realisation von „Lichtjahr 7“ zu bitten. Ich bat ihn, daß er mir die notwendigen Unterlagen zusendet, die ich benötige, um das Projekt zu kalkulieren und auf Durchführbarkeit abzuklopfen. Ende März habe ich dann nach einiger Drängelei die Unterlagen erhalten, bei denen auch Kopien von Angeboten dabei waren, die Thomas bereits eingeholt hatte. Ich holte sofort Angebote bei weiteren Druckereien ein. Wie sich herausstellte, war das günstigste Angebot von einer Leipziger Druckerei, zu der Thomas Kontakt hatte.
Nachdem ich die Unterlagen zusammen hatte, kalkulierte ich >Lichtjahr 7< durch und teile Thomas am 16. April meine Einschätzung mit:
ich habe Lichtjahr 7 kalkuliert und das Ergebnis sieht gar nicht gut aus.
Da eine 200er-Auflage gut im dreistelligen Bereich je Ex. liegt, beschränke ich mich jetzt auf eine 500er-Auflage.
Bei der Kalkulation bin habe nur die sicheren Kosten mit eingerechnet und keinerlei Reserven berücksichtigt. Auch sind keine Werbekosten in der Kalkulation drin.
Der Subskriptionspreis für Paten/Vorbesteller muß mindestens bei DM 48,00 liegen.
Der Endpreis muß mindestens bei DM 68,00 liegen.
Ich halte es für unmöglich bei diesen Preisen 500 Exemplare zu verkaufen.
Außerdem sollten wenigsten minimale Werbekosten und Sicherheitsreserven mit eingerechnet werden.
Da fast die Hälfte der Druckkosten in die Bindung geht, würde ich hier ansetzen. Wenn wir mal Marraks >Stille nach dem Ton< als Beispiel für Bindung, Papier und Druckqualität nehmen, ist Lichtjahr 7 (inkl Farbtafeln und beim Format 20,3 x 19) für folgende Preise auf den Markt zu bringen:
Subskriptionspreis: DM 34,00
Endpreis: DM 48,00
Der Endpreis ist mit etwas Mühe auf DM 44,00 zu senken. Nach meiner Erfahrung würden wir aber dadurch nicht ein Buch mehr verkaufen, so daß ich die 2000 Märker lieber als Reserve einplanen würde.
Thomas Braatz teilte mir daraufhin mit, daß der Subskriptionspreis zu hoch sei und der Freundeskreis SF Leipzig selbigen mit DM 10 subventionieren werde. Ansonsten solle an der Aufmachung nichts geändert werden.
Auf Trinity versuchte ich, mich mit Thomas Braatz zusammen zu setzen. Man kann sich wohl vorstellen, daß es für mich auch nicht so einfach ist, während einer Veranstaltung bei der ich organisatorisch stark eingespannt bin, einfach mal 30 Minuten abzuzweigen.
Bei dem Gespräch habe ich mir noch einmal die Vorstellungen von Thomas angehört und ihn noch einmal davon zu überzeugen versucht, daß das Projekt eigentlich nicht zu finanzieren ist. Am Ende des Gesprächs sind wir so verblieben, daß ich bis Ende Mai die Unterlagen bekomme, die ich benötige um möglichst schnell Werbung für „Lichtjahr 7“ zu machen und daß mir bis Ende Juni die Anzahl der Vorbesteller mitgeteilt wird, um dann die Endgültige Entscheidung zu treffen.
Mitte Juni habe ich Thomas noch zweimal an die Unterlagen für die Werbung erinnert und dabei auf Thomas Frage, ob denn die AREA49 zu ihrem Wort stehe, wie folgt geantwortet: Natürlich steht AREA49 zu seinem Wort, und zwar LJ7 zu machen, wenn kein finanzielles Desaster zu erwarten ist. Allerdings müssen wir natürlich mit den Geldern der Mitglieder vernünftig umgehen.
Am 29. Juni erhielt ich dann die Unterlagen von Thomas mit folgender Anmerkung: hier nun die versprochenen Texte und Grafiken in der Anlage. Einen speziellen Werbetext habe ich noch nicht. Kannst Du das nicht machen?
Die Unterlagen bestanden aus einer Liste der Mitarbeiter und einem Schreiben, das mich an ein internes Redaktionsrundschreiben erinnerte. In selbigen war nachzulesen, daß die AREA49 das finanzielle Risiko übernimmt.
Ich habe dann sofort ein Bestellformular bei www.epilog.de eingerichtet, da mir bekannt war, daß Thomas z.Z. auch im Streß ist und ich die Bestellvariante per PDF-Dokument, die auf der Leipziger Homepage zu finden war, für nicht optimal hielt. Außerdem wurden von mir Werbebanner erstellt, die innerhalb von epilog.de eingeblendet wurden. (Bis heute über 2400 Bannereinblendungen bei den Wechselbannern sowie feste Banner bei ALIEN CONTACT und den an LJ7 beteiligten Autoren). Insgesamt wurden über epilog.de neun Vorbestellungen entgegen genommen.
Kurz darauf hat Thomas ein ähnliches Bestellformular auf seiner Homepage realisiert, hielt es aber nicht für nötig, mich darüber zu informieren.
Am 18. August, also mit sieben Wochen Verspätung, teilte mir Thomas dann die Anzahl der Vorbestellungen mit und merkte bei der Gelegenheit auch gleich an, daß es jetzt sehr schnell gehen müßte.
Aufgrund dieser Zahlen (108 Vorbestellungen), wurden von mir noch einmal die Marktchancen abgeklopft. Dafür holte ich mir die Meinungen von Buchhändlern ein. Das Ergebnis war, daß sich bis Ende des Jahres maximal 200 Bücher verkaufen lassen und der Rest, wenn überhaupt, wohl erst nach zwei bis drei abverkauft ist.
Nach diesen Zahlen hätte Lichtjahr 7 einen Verlust von mindestens DM 10000 gemacht. Selbst wenn die AREA49 diese Geld hätte, würden die Mitglieder mit Recht fragen, warum wir mit soviel Geld ein Projekt subventionieren. Ich teilte Thomas also mit, daß die AREA49 nicht in der Lage ist, das Projekt in dieser Größenordnung zu unterstützen und machte auch gleich Vorschläge, wie eine alternative Finanzierung möglich wäre, z.B. indem sich die Autoren an den Druckkosten beteiligen oder das Buch in einer kleineren Auflage als Paperback herauszugeben.
Durch die ganze Geschichte um „Lichtjahr 7“ zieht sich die Grundaussage, Leipzig macht ein aufwendiges Buch nach ihren Vorstellungen und die AREA49 muß halt zusehen, wie sie das bezahlt. So geht das natürlich nicht. Was die AREA49 kann und auch gerne macht, ist durch Rat und Tat zu unterstützen. Dazu gehört aber auch, daß die Ratschläge zur Kostensenkung angenommen werden. Das war bei „Lichtjahr 7“, wie eben auch bei der „United Space Parade“ nicht der Fall.
Was bei den Vorwürfen gegenüber der AREA49 immer wieder vergessen wird ist die Tatsache, daß der größte Teil der Arbeit ehrenamtlich geschieht. Es werden Forderungen gestellt, aber ein Interesse an der aktiven Vereinsarbeit ist kaum zu finden, wie auch die erschreckend geringe Teilnehmerzahl bei der´geplanten Mitgliederversammlung zeigt. Die Mitglieder der AREA49, die mich in das Präsidium gewählt haben können erwarten, daß ich mich für ihre Interessen einsetze. Aber was nicht von mir erwartet werden kann ist, daß ich meine eigenen Projekt oder meine Arbeit vernachlässige, Gelder der AREA49 bewillige, für die ich bei einem Desaster persönlich haften muß oder ständig die Fehler anderer ausbügle. Wenn ich kostenlos einen Ratschlag gebe, der normalerweise teuer bezahlt werden muß, erwarte ich, daß er ernst genommen wird, auch wenn er einem nicht gefällt.
Zu der Aussage von Dirk Berger, daß die Clubs nur Zeitweise Farbcover von der AREA49 erhalten haben, scheinbar nur um diese zu rekrutieren, ist anzumerken, daß die Farbcoveraktion ein Privatvergnügen von mir ist, nichts mit der AREA49 zu tun hat und schon lange bevor ich die AREA49 überhaupt zur Kenntnis genommen habe gestartet wurde. Im Normalfall unterstütze ich damit Projekte, die mir am Herzen liegen und zahle dabei nicht unerhebliche Summen drauf. Wenn es mir aus zeitlichen oder technischen Gründen nicht möglich ist, tut mir das zwar leid, kann daran aber nichts ändern. Soweit ist es ja wohl noch nicht, daß ich, weil ich Präsidiumsmitglied der AREA49 bin, meine Geräte der Allgemeinheit zur Verfügung stellen muß.
Mit freundlichen Grüßen
Ronald Hoppe“
Ronald M. Hahn (Ex-Vorstandsmitglied von AREA+49) schrieb folgenden Leserbrief, den er zur Veröffentlichung freigab:
Lieber Florian,
Dirk Berger stellt in dem Brief, den er im Namen des SF-Freundeskreises Leipzig geschrieben hat, eine sehr wichtige Frage: Wer entscheidet bei der Area 49, welches Projekt Unterstützung findet und welches nicht? Obwohl ich ein halbes Jahr im Vorstand dieses Verbandes war, habe ich das auch nie gewußt.
So war es z.B. nicht nur für mich, sondern auch für die Kassiererin Sylvia Hammer und ihren Mann Klaus (beide Ex-Mitglieder) eine ziemliche Überraschung, als wir anläßlich einer Vorstandssitzung zu hören bekamen, daß das Area 49-Büro mehr oder weniger ausschließlich damit beschäftigt war, den Trinity-Con auf die Beine zu stellen. Unserer Meinung nach sollte er eigentlich von einer Organisation veranstaltet werden sollte, der sich SF-Tage NRW e.V. nennt. Auf unsere erstaunte Anfrage hin erfuhren wir, die SF-Tage NRW e.V. seien Mitglied im Bundesverband, und wir (die Area 49) würden mit den SF-Tagen NRW bei der Veranstaltung dieses Cons kooperieren.
Falls es dazu einen Vorstandsbeschluß gegeben hat, hat man weder mich, noch Sylvia Hammer je gefragt, ob wir damit einverstanden sind. Mir lag auch nie eine Mitgliederliste vor, in der die SF-Tage NRW e.V. als Area 49-Mitglied geführt wurden. Auskünfte wurden UNS nur auf hartnäckige Anfrage hin gegeben; Herr Post, der Geschäftsführer des Verbandes, und Herr Buchner, der Präsident, die offenbar in Personalunion auch den SF-Tagen NRW e.V. vorsitzen, haben sich bei unseren Zusammenkünften immer nur in vornehmes Schweigen gehüllt. Nicht nur mir kam allmählich der Verdacht, daß wir, die wir brav DM 360,– Mitgliedsbeitrag im Jahr zahlten, verarscht wurden: Das aufwendige Büro in Dortmund, das DM 1.700,– an Miete pro Monat kostete, die teure Telefonanlage, der Internetanschluß, der Dienstwagen und das Gehalt Herrn Posts (möglicherweise sogar sein Handy) wurden vom Arbeitsamt, Autoren, Übersetzern und Fans finanziert, damit er „hauptberuflich“ einen Con auf die Beine stellen konnte, der dann auch noch schmählich floppte!
Meines Erachtens war die Verbandsgründung nur dazu gedacht, Herrn Post in jene berufliche Position zurückzubringen, in der er vor seiner Arbeitslosigkeit gewesen war: den des angestellten Geschäftsführers! Nun ist dies ja nicht von vornherein ehrenrührig, doch beurteilt wird das Ergebnis meist nach dem „was hinten rauskommt“ (Helmut Kohl), was mir in diesem Fall ziemlich klar zu sein scheint. Man kann halt keinen Verband auf die Beine stellen, wenn man ihn wie eine Privatfirma führt und es einem an Kompetenz mangelt. Genau das, scheint mir, hat der Gründer und Geschäftsführer der Area 49 nicht erkannt: Wer Unterstützung erfuhr, hat Herr Post stets ganz allein bestimmt, nicht der Vorstand, der in Teilen von seinen Aktivitäten nichts wußte: Wie, bitteschön, soll man professionelle (und voll zahlende) Mitglieder werben, wenn der Geschäftsführer Autoren, die keine Mitglieder sind, verspricht, im Rahmen der Area 49 als Agent für sie tätig zu werden? (So geschehen im Fall Nikolai v. Michalewsky).
Netten Grunz, Ronald
Die folgende Antwort des Freundeskreises Science Fiction Leipzig e.V. auf die Stellungnahme von Ronald Hoppe traf am 4. Oktober per eMail ein:
Antwort auf Ronald Hoppes Brief – Lichtjahr 7 und AREA49
Dies werden definitiv die letzten Äußerungen vom FKSFL zur Diskussion um den Ausstieg von AREA49 und Lichtjahr 7 sein. Nicht ohne Grund hatten wir in unserem offenen Brief nicht die ganze Misere bis ins letzte Detail dargestellt. Nun werden wir es tun. Ich entschuldige mich schon jetzt bei den genervten Lesern dieser Zeilen.
„Traumschlösser“ wie du sie nennst, haben wir nicht gebaut. Die Tatsache, dass Lichtjahr 7 seit dem … September in der von uns vorgesehenen Ausstattungsvariante verfügbar ist, spricht für sich. In dem Gespräch, welches wir auf Trinity führten, wolltest du bzw. AREA49 sich aus dem Projekt zurückziehen. Der Grund war in erster Linie das angekratzte Image von AREA49 durch die Austritte diverser Schriftsteller und Mitglieder. Wir sollten doch lieber alles selber machen. Hätte ich damals die Kraft gehabt (Ich hatte diese nicht, weil ich u.a. umgezogen bin), wäre ich auf deinen Vorschlag eingegangen. Wir hatten uns aber gerade aus dem Grund der finanziellen Absicherung an AREA49 gewandt. Außerdem sah ich unser Projekt als Chance für AREA49, eine bessere Akzeptanz im Fandom zu erreichen.
Was du vielleicht schon wußtest (ich jedoch nicht), war das finanzielle Desaster für AREA49 als Mitorganisator an den NRW-Tagen. Auch du hattest nicht die Kraft, endgültig nein zu sagen. Wir wurden weiterhin im Glauben gelassen, dass ihr das Projekt finanziell unterstützen werdet. Ich weiß nicht warum, ob mit oder ohne Absicht, aber du erwähnst mit keiner Silbe meine E-Mail vom 11. Juni 1999. Im Gegensatz zu deiner Behauptung haben wir bereits mit dieser E-Mail die Anzahl der Vorbesteller genannt und auch noch einmal auf eine Entscheidung bzgl. der finanziellen Machbarkeit von Lichtjahr 7 gedrängt. Deine Antwort war wie auch die folgenden sehr kurz und ausweichend. Im folgenden Auszüge aus meiner und dann aus deiner E-mail, die meine Aussagen belegen:
Wir haben zur Zeit 28 Personen, die Lichtjahr 7 bereits bezahlt haben, ein weiteres Dutzend hat angefragt. Von diesen 28 Personen kommen etwa die Hälfte aus dem Fandom. Die andere Hälfte hat von Lichtjahr 7 über Alien Contact oder einen umfangreich veröffentlichten Artikel in der LVZ erfahren. Mit Solar X und Alien Contact wird die nächste Kampagne gestartet. So daß ich denke, dass wir das Projekt jetzt durchziehen können. Ich hoffe, daß Area 49 zu seinem Wort steht und die Druckkosten (und damit auch den Verkauf und das Risiko) übernimmt. Diesbezgl. warte ich auf deine Antwort. Das Buch kann natürlich auch schon am 25. September in Berlin verkauft werden. Wir werden am 2. Oktober eine Art "Phantastischen Tag" durchführen...
Wir sind also Ende Juni bereit, die Vorlagen der Druckerei zur Verfügung zu stellen. Welche Druckerei wird gewählt? Ich bekomme immer Anfragen (Messedruckerei) und kann diese immer nur vertrösten. Welche Entscheidung habt Ihr gefällt? Wer macht Werbung in entsprechenden Büchern (Blitzverlag, Heyne usw)? Als Anlage schicke ich dir im pdf-Format den neuen Bestellschein.
MfG
Thomas Braatz
Am gleichen Abend antwortete R. Hoppe wie folgt:
Hallo Thomas,
zusätzlich zu AC und Solar-X würde ich auch noch ganz gerne in anderen Medien trommeln. Was ich dafür bräuchte, sind die aktuelle Cover-Version, den Werbetext und evtl. das Inhaltsverzeichnis, so wie du mir das auf TRINITY zugesagt hast.
Natürlich steht AREA49 zu seinem Wort, und zwar LJ7 zu machen, wenn kein finanzielles Desaster zu erwarten ist. Allerdings müssen wir natürlich mit den Geldern der Mitglieder vernünftig umgehen.
Gruß Ronni
Kein Kommentar.
Das „Redaktionsschreiben“, wie du es nennst, entstand in kürzester Zeit auf H. Kettlitz’ Wunsch. Daß der Text so nicht für eine Veröffentlichung taugte, stand in meiner E-Mail vom 29.06.1999:
Hallo Ronald,
hier nun die versprochenen Texte und Grafiken in der Anlage. Einen speziellen Werbetext habe ich noch nicht. Kannst du das nicht machen?
Inhaltliche Anreize schicke ich dir mit.
(...)
MfG
Thomas Braatz
Da eine ähnliche E-Mail am gleichen Tag an H. Kettlitz ging und dieser den Text von S. Breuer überarbeiten ließ, hättest du bei deinen guten Kontakten zu Hardy den Text Ende Juli beziehen können. Alternativ stand auch einiges auf unserer Homepage. Du hattest dich über meine Vorgehensweise zu diesem Zeitpunkt nicht beklagt. Woher sollte ich wissen, daß du den Text nicht schreiben kannst, wenn du mir nichts sagst?
Da du selbst nicht differenzierst zwischen AREA 49 und Epilog, ist es für einen Außenstehenden noch viel schwieriger durchzublicken. Das beste Beispiel lieferst du in der folgenden E-Mail:
...Ich habe dann sofort ein Bestellformular bei www.epilog.de eingerichtet...
Außerdem wurden von mir Werbebanner erstellt, die innerhalb von epilog.de eingeblendet wurden. (Bis heute über 2400 Bannereinblendungen bei den Wechselbannern sowie feste Banner bei ALIEN CONTACT und den an LJ7 beteiligten Autoren.)
Insgesamt wurden über epilog.de neun Vorbestellungen entgegen genommen.
Wo ist unser Verhandlungspartner AREA49?
Zu dieser Zeit (Juni-Mitte August) hat AREA49 absolut keine Werbung für das Lichtjahr 7 gemacht. Über AREA49 ist keine Vorbestellung bei uns eingegangen. Du bist erst aktiv geworden, nachdem ich auf deinen nochmaligen Wunsch hin (Für mich damals etwas unverständlich, denn ich hatte, wie oben bereits erwähnt, die Meldung bereits getätigt) eine aktualisierte Vorbestellerliste schickte. Das war Ende August. Die Krönung jedoch war dein Telefonanruf am 26. August. Du begannst sinngemäß mit den Worten: „Ihr könnt jetzt die Angebote aktualisieren und dann auslösen…“ Ich kam mir vor wie im falschen Film, denn erst die Nachfrage meinerseits: Übernimmt AREA49 das finanzielle Risiko? beantwortetest du mit nein.
Dein Alternativvorschlag über „libri“ zu drucken erwies sich als Sackgasse, denn die Firma produziert keine Hardcover, keine Bücher mit Farbtafeln und schon gar nicht in dem von uns gewünschten Format. Nur einem Mitglied unseres Vereins ist es zu verdanken, dass wir eine Digitaldruckerei ausfindig machen konnten, welche in den noch verbleibenden 5 Wochen den Druck und die Bindung realisieren konnte. Eine „konventionelle“ Druckerei hätte erst im Oktober drucken können.
Was hatten wir von AREA49 erwartet?
- Übernahme des finanziellen Risikos (10.000 DM bei „konventioneller“ Produktion oder 2500 DM beim Digitaldruckverfahren)
- Werbung für Lichtjahr 7 auf den Internetseiten von AREA49
- Werbung in diversen Büchern der SF-Verlage (Heyne, Bastei) dies hatte sich AREA 49 damals auf die Fahnen geschrieben. Ich erinnere mich diesbezüglich an Aussagen von Beluga Post. Heyne macht für Bastei Werbung und umgekehrt, dass Ganze unter dem Logo von AREA49 und beschränkt auf deutsche Autoren. Was ist daraus geworden?
- Schaltung von kostenpflichtigen Annoncen in Lichtjahr 7. Diese Methode hatten wir sehr erfolgreich bei unserem Programmbuch „Zwischen Mars und Venus“ angewendet und überließen diesen Part jetzt AREA 49.
- Aufzeigen sinnvoller Alternativen. Es hätte keinen Zweck gehabt, Lichtjahr 7 in Paperbackformat herauszubringen. Die Verkaufszahlen wären wesentlich niedriger gewesen. Sammler wären nur an einer den ersten Bänden angepassten Ausgabe interessiert. Lichtjahr war gerade durch seine ungewöhnliche Aufmachung etwas Besonderes. Ganz zu schweigen von der geschmacklosen Idee, gestandene Autoren (die schon kostenlos ihre Beiträge zur Verfügung stellten) nach einer Kostenbeteiligung zu fragen.
- Einwerben von Bundesmitteln! Dies ist einer der Punkte, der mich am meisten aufregt. Warum sind bundesweit wirksame Vereine im Bereich SF (z.B. AREA 49, SFCD) nicht in der Lage, entsprechende Mittel vom Bund einzufordern?
Du sprichst auch die mangelnde Mitarbeit von SF-Fans an. Was ist aus dem Angebot von Thomas Fröhlich bzgl. der Gestaltung der Internetseiten von AREA 49 und seinen anderen Ideen geworden? Er hat bis heute keine Antwort auf seine letzten Fragen (obwohl ihr vorher regen E-Mail-Verkehr hattet) erhalten. Wie kann man eine Mitgliederversammlung im fernen Dortmund (Warum fand sie nicht schon zu den NRW-Tagen statt?) einberufen, wenn viele Mitglieder aus dem Osten Deutschlands kommen? Man stelle sich vor, einer von uns hätte die weite Reise für über 300 DM unternommen und hätte dort erfahren müssen, dass aufgrund der geringen Beteiligung keine Beschlußfähigkeit gegeben wäre.
Ich könnte auch die ganzen unbeantworteten Fragen aus unserem Offenen Brief, den übrigens Dirk Berger in unserem Auftrag (FKSFL) verschickt hat, wiederholen. Aber welchen Zweck hat das? Wer keine Antworten hat, ignoriert die Fragen, diese Vorgehensweise kennen wir aus früheren Zeiten noch ganz gut. AREA 49 wird wohl das gleiche Schicksal ereilen.
Daß du dich im Fandom außerordentlich engagiert, wissen sehr viele zu schätzen. Aber jeder sollte seine Grenzen kennen und diese auch respektieren. Eindeutige Anfragen sind auch eindeutig zu beantworten. Frage doch einmal die anderen Vorstandsmitglieder:
Was leistet AREA 49?
Was hat AREA 49 geleistet?
Welchen Partner braucht AREA 49, um ein Projekt zu verwirklichen?
Wer entscheidet bei AREA 49?
Die mit der Satzung verschickten Erklärungen zu AREA 49 enthalten unter anderem folgende Sätze:
Vordringlich werden die Werke erst den Mitgliedsverlagen angeboten. Erst wenn sich kein Verlag findet, das AREA 49 Team das Manuskript aber trotzdem für Wert befindet, übernehmen wir es in den Eigenverlag und veröffentlichen es selbst.
Letztendlich geht es doch nur um das „liebe“ Geld, wie jemand in einer E-Mail schrieb.
Mit freundlichem Gruß
Thomas Braatz
3. November 1999
AREA+49: Weitere Austritte!
Am 13. November wird in Berlin der erneute Versuch gemacht, eine Mitgliederversammlung des „Bundesverbands für Phantastik und Innovation e.V.“ abzuhalten, um dort u.a. zur Rettung des bisher eher erfolglosen Vereins das Konzept ein wenig zu modifizieren. Doch reicht das wirklich aus?
Anscheinend sind nicht alle Mitglieder davon überzeugt, denn heute traf der folgende „Offene Brief“ ein, in dem Robert Vogel (u.a. Mitarbeiter zahlreicher SF-Magazine) seinen Austritt erklärt.
„An alle, die es interessiert.
Letzte Woche bin ich aus AREA 49 ausgetreten. Ich fühle mich betrogen und in mir brodelt es.
Als ich Ende letzten Jahres in den Bundesverband eintrat, hielt ich das für eine sehr gute Idee, und ich war auch bereit, dafür die nicht gerade kleine Summe von 30,- DM im Monat dafür zu bezahlen. Immerhin schilderte Beluga Post in sehr überzeugender Weise die Entwicklung und Zukunft von AREA 49 (und ich war wie viele andere auch so dumm, das zu glauben). Ich erwartete von meiner Mitgliedschaft Informationen über die von AREA 49 mitgetragenen Veranstaltungen und die Möglichkeit, dort journalistisch tätig zu werden und ev. die Möglichkeit, als Pressesprecher aufzutreten und gab dies auch Beluga gegenüber an.
Das Geld wurde abgebucht, aber ich erhielt keine Unterlagen, keine Satzung, einfach nichts. Zunächst dachte ich mir wenig dabei, denn eine so groß angelegte Sache benötigte bestimmt seine Anlaufzeit, und schließlich liefen parallel dazu die Vorbereitungen zu TRINITY. Ich traf dieses Jahr Beluga etliche Male und hatte immer wieder Fragen zu diesem und jeden, aber nie bekam ich Antwort, und wenn ich mit ihm sprach, hörte ich immer nur seine glorreichen Pläne für die Zukunft. Als ich nach meinen Unterlagen fragte, tat sich nichts. Langsam fing ich an, meine Fragen mit dem Vermerk: „das ist die xxte Erinnerunng an meine Anfrage vom ….“ zu versehen. Nichts tat sich. Ich bin ein sehr geduldiger und gutmütiger Mensch, aber spätestens nach der Hektik des EURO-Cons kam mir dieses Schweigen doch sehr merkwürdig vor. Als dann die von AREA 49 mitveranstaltete VOX-STAR WARS-Kultnacht im August produziert wurde, für die AREA 49 Teilnehmer suchte, wurde ich nicht informiert, sondern erfuhr aus ganz anderer Quelle davon. Schließlich wurde ich von der Produktionsgesellschaft als STAR WARS-Experte zur Sendung eingeladen, aber das hatte ich AREA 49 nicht zu danken. Bei der Aufzeichnung der Sendung traf ich auch Beluga dort und fragte ihn direkt, was ich denn nun eigentlich für meinen monatlichen Beitrag an Leistungen erhalten würde, denn bisher hätte ich noch nicht mal meine Beitrittsunterlagen erhalten, geschweige denn irgendwelche Leistungen erhalten. Da erhielt ich als Antwort nur, daß er mit dem Designer Colani in Verhandlungen für irgendwelche künftigen Zusammenarbeiten stehen würde und prahlte wenige Sekunden später bei einer Reporterin einer Dortmunder Zeitung von den großen Zielen und Errungenschaften von AREA 49. Spästestens dort hätte ich den Braten riechen und das Handtuch werfen sollen.
Im Sommer häuften sich dann die Meldungen über Austritte aus AREA 49, die ich sehr gut verstehen kann. Ich gab AREA 49 noch eine Gnadenfrist und faxte Beluga vor ein paar Wochen einen freundlichen, aber deutlichen Brief über meine Erwartungen, nicht erbrachte Leistungen, Erinnerungen, und das Geld, das der Bundesverband von mir schon erhalten hatte und bat ihn, innerhalb von zwei Wochen mir eine gleich wie geartete Stellungnahme zukommen lassen sollte, da er sonst damit rechnen müßte, daß ich von einem AREA 49 Unterstützer zum Lager der AREA 49-Geschädigten wechseln würde, aber wie ich schon (leider) fast erwartet hatte, kam keine Antwort.
Langer Rede kurzer Sinn: ich habe einen Haufen Geld für AREA 49 bezahlt, und mir kommt es vor, als ob ich das Geld in ein schwarzes Loch geworfen hätte. Keine Reaktion, keine Leistungen, einfach NICHTS ! Ich frage mich, wo das Geld geblieben ist. Die Idee von AREA 49 ist sicherlich eine Gute, aber ich persönlich kann jedem nur davon abraten, in dem Bundesverband in seiner jetzigen Zusammensetzung zu verbleiben und Beitrage zu zahlen. Ich glaube, daß ich dieser Organisation mehr als genug Zeit und Geduld zugestanden habe, um in die Gänge zu kommen, aber einfach alle Anfragen mit Totstellen abzublocken, ist die denkbar falscheste Methode, die Mitglieder zu halten. Man sollte doch zumindest genügend Rückgrat besitzen, einen allgemeinen Rundbrief wie „wir haben Probleme, gebt uns noch Zeit uns zu etablieren“ zu verteilen, aber dem war nicht so. Demzufolge habe ich zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Sympathien mehr für AREA 49 mehr übrig. Ich werde in Zukunft auch in der Öffentlichkeit vor AREA 49 warnen und kann nur hoffen, daß andere nicht den Fehler begehen, der mir widerfahren ist. Man hätte wohl vieles in etwas anderer Weise anpacken sollen, so aber sind in den nächsten Jahren die Chancen für einen neuen Dachverband sehr gesunken, weil jeder in Erinnerung haben wird, wie AREA 49 eine wirklich gute Idee gründlich in den Sand gesetzt hat.
Robert Vogel“