»Thetis. Anderswelt« wurde im September 1999 mit dem Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar ausgezeichnet.
Europa ist nur durch eine Schutzmauer vor den reisenden Fluten des Thetismeers geschützt, daß nach der Klimakatastrophe längst fast alle anderen Landmassen überflutet hat. Vor der Strahlung schützt ein energetisches Kraftfeld, eine Kuppel aus Hodna, die auch die Verwendung von Simulakren ermöglicht. Doch diese energetisch erzeugten, humanoiden Wesen sind mit ihrem Dasein als Arbeitssklaven nicht zufrieden und hoffen auf eine ihnen angemessene Art des Daseins…
Die Armut der Flüchtlinge im Osten und der Reichtum im Westen führt zu neuen Ausbeutungen und Krankheiten in den Slums. Kulte und Religionen, Amazonenstämme bildeten sich und bieten den Armen eine Zufluchtstätte in der unwirklichen Realität dieser Zukunftsvision.
Aber »Thetis.Anderswelt.« ist kein einfacher Science-Fiction-Roman, sondern eine literarische Melange von Science Fiction-Versatzstücken mit phantastischen Elementen, Märchen und Parabeln. Und so findet man als Leser keine lineare Handlung vor, sondern wird mit fließenden Übergängen zwischen den Ebenen des Romans konfrontiert, die den virtuellen Übergang der Hauptperson Hans Deters so auch erzähltechnisch wiederspiegeln. Und Alban Nikolai Herbst verändert dafür als Autor auch die Sprache und paßt sie den Bedürfnissen des Romans an.
In seiner Verwendung von SF-Elementen erinnert der Roman an die Romane und Kurzgeschichten von Ady Henry Kiss (»Manhattan II«, »Baker’s Barn«), oder Norman Ohlers »Die Quotenmaschine«.