L. Sprague de Camp (1907-2000)

Wie die Website http://www.lspraguedecamp.com/ berichtete, starb Lyon Sprague de Camp am 6. November 2000. Bereits im April diesen Jahres war seine Ehefrau Catherine Crook de Camp, mit der er 60 Jahre lang verheiratet war, verstorben.

Der Schmetterlingsthorn

De Camp wurde in New York geboren und studierte am California Institute of Technology Aeronautik und machte 1933 am Stevens Institute of Technology seinen „Master of Science“. Er begann als Patentanwalt und eine Mitarbeit an einer Publikation zu diesem Thema war seine erste Buchveröffentlichung. Seine erste SF-Kurzgeschichte, die 1937 in Astounding Science Fiction erschien, hieß „The Isolinguals“ und es folgten viele, viele mehr. Insgesamt schrieb de Camp mehr als 120 SF- und Fantasy-Romane und mehrere Hundert Kurzgeschichten. Er wurde einer der wichtigsten Autoren des „Golden Age“ und später konnte er auch den SF-Roman „Genus Homo“ (dt. „Die neuen Herrscher“, Utopia Classis 13) veröffentlichen, den er bereits vor 1937 zusammen mit P. Schuyler Miller verfasst hatte.

De Camp wandte sich auch bald dem Schreiben von Fantasy zu, die meist im Magazin „Unknown“ veröffentlicht wurde. Hier erschien auch die erste Version des Romans „Lest Darkness fall“ (1939, dt. „Vorgriff auf die Vergangenheit“, Ullstein TB 2931), der zu seinen wichtigsten Werken zählt. Ein unfreiwilliger Zeitreisender und Archäologe versucht in diesem Roman den Fall des Römischen Reiches und das Mittelalter zu verhindern. Andere bekannte Veröffentlichungen sind „The Wheels of If“ (Sammlung, 1948, dt. „Die Räder der Zeit“, Heyne 06/3575) und die „Incomplete Enchanter“-Bände, die zusammen mit Fletcher Pratt entstanden. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete de Camp in der US Naval Reserve (wie auch Isaac Asimov und Robert A. Heinlein).

Conan und der Spinnengott

1951 erschien der SF-Roman „Rogue Queen“ (dt. „Das Orakel der Fremden“, Heyne 06/3584), in dem eine matriarchalische Gesellschaft geschildert wird, die wie ein Bienenstock organisiert ist. Später folgten fast nur noch Fantasywerke, zu denen de Camp besonders durch Robert E. Howards Conan-Geschichten inspiriert worden war. Er komplettierte einige Manuskripte von Howard und schrieb auch eine Vielzahl eigener Conan-Romane (u.a. „Conan und der Spinnengott“, Heyne 06/4029). Später arbeitete er auch erfolgreich an Biographien zu H. P. Lovecraft und Robert E. Howard.

Sprague de Camp wurde mehrmals für seine Fantasywerke ausgezeichnet, er erhielt 1976 den Gandalf Award und 1978 den Nebula Grand Master Award für sein Lebenswerk.

Quellen: SFW, Lexikon der SF-Literatur (Heyne 19/111), The Multimedia Encyclopedia of SF