In der Nacht zum 26. März 2000 verstarb Karel Thole im Alter von 85 Jahren in seinem Haus in Cannobio am Lago Maggiore (Italien). Karel Thole war als SF-Illustrator weltweit bekannt, seine Werke zierten aber vor allem die SF&F-Ausgaben des Heyne-Verlags und von Mondadori in Italien.
Carolus Adrianus Maria Thole wurde am 20. April 1914 in Bussum (ca. 20 km von Amsterdam entfernt) in Holland als zweites von elf Kindern geboren. Die Familie Thole gehörte dem Mittelstand an, sein Vater war als Handelsvertreter tätig, seine Mutter kam aus dem deutschsprachigen Raum. Karel Thole war in der Schule nur mässiger Erfolg beschieden, aber seine künstlerische Neigung war nicht zu leugnen. Nach der Mittelschule in Hilversum, besuchte er deshalb die staatlichen Zeichenschule in Amsterdam und kam so in den Genuß eines freien Eintritts in alle städtischen Museen. Im Sommer 1953 kam Karel Thole das erstemal nach Italien und finanzierte seine Reise durch seine Zeichnungen. Zurück in Holland begann er seine Arbeit als Titelbildillustrator, und im Laufe der nächsten Jahre arbeitete er teilweise für mehr als 20 Verleger. 1958 übersiedelte er ganz nach Italien, genauer gesagt nach Mailand. Karel Thole sprach Holländisch, Deutsch, Italienisch, Französisch und Englisch und sah sich selbst nicht mehr als Holländer, sondern als Europäer.
Karel Tholes Werke sind eindeutig vom Werk der Surrealismus geprägt, und unter seinen Vorbilder waren Max Ernst, Salvador Dali und Rene Magritte. Über viele Jahre hinweg prägten seine Titelbilder das Gesicht der SF in Europa und vor allem in Deutschland. Er wurde 1973 in Toronto beim damaligen WorldCon mit einem Spezialpreis ausgezeichnet, weitere Würdigungen folgten. Unter dem Titel »Visionen des Unwirklichen: Die phantastichen Bilder des Karel Thole« erschien 1982 eine Sammlung seiner besten Illustrationen in Deutschland. 1986 mußte Karel Thole seine Arbeit aufgrund eines Augenleidens fast komplett einstellen.
Quellen: Locus, Heyne SF-Magazin 1, Encyclopedia of Science Fiction