Filmkritik: »Batman – The Dark Knight« (2008)

Christopher Nolan, der mit »Batman Begins« bereits zeigte, daß auch das DC-Universum die Vorlagen für aufregende und moderne Superhelden-Verfilmungen liefern kann, hat mit »The Dark Knight« sein Meisterstück abgelegt. Und das in einem Jahr, das bereits der Konkurrenz mit »Iron Man« einen großen Kassenerfolg und viel Kritikerlob bescherte.

In der Fortsetzung von »Batman Begins« spielt Christian Bale unter Christopher Nolans Regie wieder die Rolle des Batman/Bruce Wayne, der nach wie vor gegen das Böse kämpft. Unterstützt von Lieutenant Jim Gordon (Gary Oldman) und Staatsanwalt Harvey Dent (Aaron Eckhart) setzt Batman sein Vorhaben fort, das organisierte Verbrechen in Gotham endgültig zu zerschlagen. Doch das schlagkräftige Dreiergespann sieht sich bald einem genialen, immer mächtiger werdenden Kriminellen gegenübergestellt, der als Joker bekannt ist: Seine Bereitschaft alles zu tun, um Batman zu besiegen, stürzt Gotham in ein anarchisches Chaos und zwingt den Dunklen Ritter immer näher an die Grenze zwischen Gerechtigkeit und Rache.

»The Dark Knight« ist soviel besser als »Batman Begins« und so anders, daß die Gemeinsamkeiten sich fast schon auf die Schauspieler reduzieren lassen. Da ist es dann auch kein Wunder, daß dieser neue Batman schon in den ersten paar Minuten fast schon im Vorübergehen einen der Gegner aus »Batman Begins«, Scarecrow, erledigt. Und wo bei »Batman Begins« die Handlung schrecklich verheddert war und einen die Gegner kaum richtig beeindrucken konnten, ist »The Dark Knight« hingegen fast perfekt und auf den Punkt genau erzählt. Christopher Nolan ist hier der (fast) perfekte Superhelden-Film gelungen, der spannend, mitreißend und intelligent zugleich ist. Und vor allem lebt dieser Film vom Zusammenspiel seiner Charaktere. Es rumst immer wieder heftig an allen Ecken und Enden Gothams, aber den Film und die Handlung tragen die Schauspieler. Und das ist das Grandiose an »The Dark Knight«!

Natürlich steht im Vordergrund Heath Ledger, der den perfekten Joker spielt (nicht nur verrückt, sondern mörderisch gefährlich und gewissenlos). Aber auch Aaron Eckhart kann dieses Tempo mithalten und neben Gary Oldman und Michael Caine bestehen. Am wenigsten Chance sich zu profilieren erhält dann doch Christian Bale, da er entweder im Batman-Kostüm zu sehen ist, oder er den reichen Schnösel Bruce Wayne zu spielen hat. Letztlich paßt aber auch dies zum Bild des Schwarzen Ritters, der sein Gesicht nicht zeigt.

Schwächen zeigt der Film ausgerechnet bei den Szenen, die früher die Highlights eines Superheldenfilms waren – dann nämlich wenn Batman seine technischen Gimmicks auspackt. Aber in die moderne Welt von Nolans Batman, der mehr Thriller als Actionfilm ist, paßt das ehrlicherweise kaum noch. Etwas überraschend und wenig glaubwürdig ist auch die Verwandlung von Harvey Dent in Two-Face, aber die wenigen Schwächen des Drehbuchs bleiben fast unbemerkt.

Kurz und knapp bleibt nur zu sagen: Hut ab vor Christopher Nolan, dies ist ein Meisterwerk!

Chris Nolan und Aaron Eckhart am Set von »Batman: The Dark Knight«

Neben Christian Bale als Bruce Wayne/Batman ist Heath Ledger (»Brokeback Mountain«) in »The Dark Knight« als Batmans Erzfeind Joker zu sehen, und Aaron Eckhart spielt Staatsanwalt Harvey Dent. Maggie Gyllenhaal übernimmt die Rolle der Rachel Dawes. Mit dabei sind wie schon in »Batman Begins« Gary Oldman als Lieutenant Jim Gordon, Oscar-Preisträger Michael Caine (»Gottes Werk und Teufels Beitrag«) als Alfred und Oscar-Preisträger Morgan Freeman (»Million Dollar Baby«) als Lucius Fox.

© Text: SF-Fan.de, Bild: Warner Bros.