Filmkritik: »Upside Down« (2013) – In der Science Fiction ist Liebe stärker als Schwerkraft

Upside Down PosterEine verrückte Ausgangssituation, wie es sie nur in der Science-Fiction geben kann: In der französisch-kanadischen Co-Produktion »Upside Down« leben Adam (Jim Sturgess) und Eden (Kirsten Dunst) auf zwei sich direkt gegenüberstehenden Planeten mit umgekehrter Gravitation (über die Physik darf man hier nicht sonderlich nachdenken). Auf jedes Lebewesen wirkt dabei nur die Gravitation der eigenen Welt und nicht die der anderen. Und bei längerem Kontakt mit der jeweils anderen Welt kommt er zu spontanen Vernichtung.
Doch die Liebe zwischen Adam und Eden, die sich zum ersten Mal als Kinder begegnen, ist stärker als die Schwerkraft: Obwohl es verboten ist, verbindet beide ihre Liebe. Und Adam ist bereit alles zu riskieren, um mit Eden zusammen sein zu können!

Hier der faszinierende Trailer:

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»Upside Down« war seit August 2012 bereits in einigen europäischen Ländern ausgewertet worden, bevor der Concorde Filmverleih den Film im Herbst 2013 kurzzeitig in Deutschland die Kinos brachte. Am 16. Januar 2014 erschien er auf DVD, Blu-Ray und Blu-Ray 3D bei Concode Home Entertainment. Für diese Kritik wurde die deutsche Blu-Ray gesichtet.

»Upside Down« ist der zweite Kinofilm des argentinischen Regisseurs und Drehbuchautors Juan Solanas und entstand laut IMDB mit einem Budget von 60 Millionen US-Dollar. Da sieht man dem Film in manchen Szenen an – manchmal merkt man etwas zu deutlich, dass Szenen im Studio entstanden sind, und es gibt nur eine Handvoll an Nebenfiguren – aber dafür holt der Regisseur optisch möglichst viel aus seinem Budget heraus und spendiert uns ein paar wunderbar sf-ige Szenen im Spiel der Schwerkräfte.




»Upside Down« will die Geschichte einer unmöglichen Liebe erzählen – im Gegensatz zu »Romeo und Julia« stehen hier aber nicht die Familien dem Glück der Liebenden im Weg, sondern das Universum selbst. Aber so reizvoll die Geschichte dieser unmöglichen Romanze klingt, so knirscht es dann doch gewaltig in der Logik bei der Umsetzung (von der physikalischen Unmöglichkeit erst gar nicht zu sprechen!).
Denn selbst die Regeln dieser unmöglichen Konstellation aus zwei sich benachbarten Welten werden immer wieder Außen vor gelassen. So verbindet ein Gebäude, der Firmensitz von Transworld, beide Welten – doch es scheint nicht der Gefahr der langsamen Vernichtung zu unterliegen. Optisch reizvoll sind trotzdem natürlich die Szenen, in denen direkt im Zentrum des Gebäudes ein Großraumbüro zum Schnittpunkt beider Welten wird. Auch fragt man sich, wie es möglich ist, dass beide Welten sich immer am gleichen Punkt gegenüberstehen? Besitzen sie keine Eigenrotation? Man sieht: So richtig durchdacht ist das Konzept nicht.

Aber auch die Liebesgeschichte ist eher unbefriedigend in ihrem Aufbau. Solanas verlässt sich auch hier vor allem auf die Optik und vernachlässigt dabei die Dialoge und seine Hauptfiguren. Der Funke zwischen Adam und Eden ist kaum spürbar. Was aber auch wiederum daran liegt, dass uns die Menschen aus Edens Welt fast ausnahmslos als kühle, abweisende Ausbeuter gezeigt werden.

»Upside Down« ist also letztlich als Film eine Melange, die viele gute Ansätze besitzt, aber weder als Science-Fiction-Film, noch als Liebesfilm wirklich entscheidend punkten kann. Wie er jedoch in manchen Szenen mit der faszinierenden SF-Grundidee umgeht, ist dann jedoch doch wieder für SF-Fans sehenswert.

UPSIDE DOWN
Blu-ray Disc
Laufzeit: ca. 108 Min. + 70 Min. Bonus
Bildformat: 2,35:1 (16:9) 1080p High Definition
Tonformat: Dt. DTS-HD Master Audio 5.1
Engl. DTS-HD Master Audio 5.1
Untertitel: Dt. (ausblendbar)
Bonus: Making-of, Entfallene Szenen, Storyboards & Visualizations, B-Roll, Interviews, Deutscher und Original-Kinotrailer, Wendecover
FSK: 12
Anzahl Discs: 1
Upside Down Blu-Ray