Andreas Eschbach – Quest

Quest von Andreas Eschbach Erstausgabe

Wilhelm Heyne Verlag, TB 06/8300, Originalausgabe
Titelbild und Innenillustrationen von Thomas Thiemeyer
München, Mai 2001, 12.- €, 528 Seiten

Eftalan Quest ist Kommandant des Raumschiffs MEGATAO aus dem Sternenreich von Geehr. Todkrank macht er sich mit seiner Besatzung auf die Suche nach dem sagenhaften Planeten des Ursprungs, dem Ort, an dem alles Leben im Universum seinen Anfang hatte. Der Legende nach soll man hier die Unsterblichkeit erlangen, oder sogar Gott treffen können! 

Doch die Mission der MEGATAO wird dadurch erschwert, daß kaum verläßliche Unterlagen über die Ursprünge der Menschheit existieren. Hinweise könnten sich jedoch auf Pashkan, einer Welt, auf der sich die größte Ansammlung menschlichen Wissens und Geschichte befindet, ergeben. Und so beginnt hier Eftalan Quests Reise, die sein Leben und das seiner Besatzung für immer verändern wird…

Mit »Quest« kehrt Andreas Eschbach in das Haarteppichknüpfer-Universum zurück, das schon in seinem Romanerstling viele aufregende, spannende und bewegende Geschichten für den Leser bereithielt. Allerdings ist »Quest« kein Episodenroman, sondern eine moderne Space Opera, die einerseits ein buntes und faszinierendes Universum präsentiert, aber darüber nicht die Schicksale der Hauptfiguren vergißt.

»Quest«, das ist einerseits der Name der Hauptfigur, aber auch ein Hinweis auf den Inhalt des Romans – es geht um eine »Suche«. Vordergründig ist dies die Suche nach dem Planeten des Ursprungs alles Lebens, doch die Figuren des Romans, seien es nun der Novize Bailan, der Erste Verweser Dawill, die Heilerin Vileena oder der Geheimnisvolle Smeeth, befinden sich auch auf der Suche. Vielleicht nach dem Sinn des Lebens, vielleicht aber auch nur nach ein wenig Liebe, Anerkennung oder Frieden in einer schweren Zeit. Das Sternenreich von Gheerh ist nämlich dem Untergang geweiht, denn ein Sternenkaiser aus einer anderen Galaxis wird es mit seiner schier unendlichen Macht und fast unzerstörbaren Raumschiffen überrollen. Und der aufmerksame Leser weiß, daß diese Invasion gelang, denn Gheerh wird später zur Galaxis der Haarteppichknüpfer werden.

Andreas Eschbach gelingt das Kunststück eine spannende Geschichte zu erzählen, die ohne Bösewichter auskommt und uns zeigt, daß jede Reise auch den Reisenden verändert. Und manchmal ist das Ziel ein anderes, als man ursprünglich dachte. Nach der Lektüre fällt es schwer loszulassen. Neue Rätsel sind aufgetaucht, die geradezu darum betteln erzählt zu werden. Wollen wir hoffen, daß Andreas sie erhört!

»Quest« ist eine sagenhafte Space Opera voller Gefühl – Menschen auf der Suche nach dem Ursprung, aber auch nach einer Zukunft in einer Zeit des Umbruchs. Garniert mit geheimnisvollen Außerirdischen in einer fremden Galaxis wird daraus ein atemberaubendes Lesevergnügen!

Nicht unerwähnt bleiben sollen hier auch die wunderschönen Innenillustrationen von Thomas Thiemeyer, der exklusiv für »Quest« sechs Bilder nach Szenen aus dem Roman schuf. Motive, die leider nicht immer 100% farbgetreu den Druck überlebten, aber das Gesamtwerk »Quest« erst so richtig abrunden.